Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Treffen Pr. Ströhen

Mut zum bekennenden Glauben – Herbsttreffen aller Frauenhilfen und Abendkreise des Kirchenkreises Lübbecke stellt beim Abendmahlgottesdienst eine starke Frau in den Mittelpunkt
Anja Schubert



Pr. Ströhen. „Ich glaube, dass du Christus bist“ – So lautete das Motto des feierlichen Abendmahlgottesdienstes, mit dem Frauen der Frauenhilfen und Abendkreisen aller Bezirke des Kirchenkreises Lübbecke am Mittwochnachmittag in den Herbst starteten. Bei der Zusammenkunft, die dieses Mal in der Pr. Ströher Immanuelkirche stattfand, stand das Christusbekenntnis von Martha von Bethanien, der Schwester von Lazarus und Maria, im Mittelpunkt. 130 Frauen hatten zur großen Auftaktveranstaltung nach der Sommerpause den Weg in das Gotteshaus an der Landesgrenze gefunden, um sich auf die Spur dieser starken Frau der Bibel zu begeben.



Ein Kunstgemälde von Martha als Drachenbändigerin zierte das Programmblatt des Gottesdienstes. „Die Reformation war sehr kritisch gegenüber Bildern, denn Bilder legen uns fest“, so Pfarrerin Heidrun Rudzio, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Sabine Heinrich und den Mitgliedern des Bezirksvorstandes den Gottesdienst gestaltete. „In der Kunstgeschichte und in der Bibelauslegung wird Martha oft als biedere Hausfrau dargestellt. Wer aber kennt sie als Drachenbändigerin, als starke und bedeutende Frau, als Christusbekennerin?“ Auch Pfarrerin Heinrich unterstrich: „Selbst starke Frauen bleiben oft nur in ihren traditionellen Rollen im Gedächtnis.“ Im Johannesevangelium hingegen werde Martha als starke gläubige Freundin und Gesprächspartnerin von Jesus vorgestellt, ist als Christusbekennerin das weibliches Pendant zu Petrus“, so die Seelsorgerin. Oft lohne es sich daher, einen zweiten Blick zu riskieren. „Marthas Christusbekenntnis lädt uns ein, innere Bilder wahrzunehmen und zu überdenken.“ Denn Martha nimmt ihre Trauer über den Tod ihres Bruders und dessen Wiederauferstehung durch Jesus zum Anlass für einen großen Glaubensschritt. „Ein Handeln, dass für eine Frau jener Zeit nicht einfach war.“ Sich offen zum Glauben an Jesus Christus zu bekennen und das Evangelium weiter zu tragen sei früher wie heute oftmals mit Gefahr für Leib und Leben verbunden. „Glaubenskriege quer durch die Geschichte sprechen diesbezüglich für sich.“ Mit dem in den Reihen ausgeteilten gemeinsamen Abendmahl mit Brot und Traubensaft wurde der Glaube an Gott bekräftigt. Barbara Schmidt begleitete die christliche Zusammenkunft musikalisch an der Orgel.



Anschließend wurde im passend zu Erntedank dekorierten Saal des benachbarten Gasthauses Buschendorf mit Kaffee und Kuchen, Gesprächen und Gesang der gesellige Teil des Nachmittags eingeläutet. Auch hier erfuhren starke Frauen Anerkennung und Dank.




Denn mit Inge Sauerbrey wurde die langjährige Leiterin des Espelkamper Abendkreises verabschiedet und Renate Wegener als ihre Nachfolgerin begrüßt. Veränderungen wird es auch im Bezirksvorstand geben. Denn auch Margret Angelbeck und Erna Fischgrabe scheiden nach mehrjähriger Tätigkeit aus ihren Ämtern zum Jahresende aus. „Für die beiden sind wir noch auf der Suche nach Nachfolgerinnen“, so Pfarrerin Rudzio optimistisch. Beide Damen erhielten ein originelles Präsent.



Schon jetzt dürfen sich die Damen auf die nächsten Veranstaltungen freuen, bei denen man in großer Runde zusammenkommt: Den Landfrauentag, am 27. Februar 2017, der erstmalig im Gemeindehaus unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ in Oberbauerschaft stattfinden wird. Zum Frühlingstreffen kommen die Frauen am 3. Mai 2017 um 14.30 Uhr im Frotheimer Gasthaus Albersmeyer zusammen. Hierfür ist ein Referat zum Thema „Arbeit mit Behinderten“ geplant. Anja Schubert