Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Singen spendet Kraft, Mut und Lebensfreude

Herbsttreffen der Frauenhilfen bot musikalische Reise durch die Zeit

(Anja Schubert)

 


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er Bezirksvorstand der evangelischen Frauenhilfen mit Margret Angelback, Gisela Gräber, Sabine Heinrich, Erna Fischgrabe, Heidrun Rudzio und Liselotte Hüsemann organisierte mit Unterstützung von Pfarrer Michael Beening und Referentin Marianne Lohaus(4. vr.) das diesjährige Herbsttreffen der Frauen.

Rahden. Am neuen Treffpunkt im „Gasthaus am Museumshof“ fand am Mittwoch das traditionelle Herbsttreffen der Frauenhilfen des Altkreises statt. Dieses stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Musik. Unter dem Motto „Deine Stimme, ein unerschöpflicher Brunnen von Kraft und Lebensfreude“ unternahmen die Teilnehmerinnen der Nachmittags- und Abendkreise eine musikalische Zeitreise im gemütlichen Rahmen bei Kaffee und Kuchen. Auch die Andacht, die in diesem Jahr der Dielinger Pfarrer Michael Beening hielt, brachte die Bedeutung des Singens ebenso auf den Punkt wie der Vortrag von Gastreferentin Marianne Lohaus, die mit den Frauen beliebte Lieder anstimmte.


Rund 200 Frauen der 30 Frauenhilfegruppen des Kreises genossen beim Herbsttreffen die musikalische Zeitreise.

„Vögel, die früh singen holt Mittags die Katz“. – Ein Spruch der Pfarrer Beening in seiner Kindheit des öfteren begleitete, ihn jedoch nicht davon abhalten konnte gemeinsam mit Freunden muntere Lieder anzustimmen. Schon früh hatte er begriffen: Singen macht Freude und befreit die Seele, gibt Kraft und Stärke. Diese Erkenntnis zog sich wie ein roter Faden durch seine Andacht, in der er eine musikalische Reise durch die Jahrzehnte unternahm.


Traurige Softsongs bei Liebeskummer waren auch für ihn in jungen Jahren ein Wegbegleiter, verriet Pfarrer Michael Beening in seiner Andacht.


Fluchs fanden sich die Frauen in ihre Kinderzeit zurückversetzt. Lieder wie „Weißt du wie viel Sternlein stehen“ und „schlaf Kindlein, schlaf“ zauberten noch heute ein glückliches Lächeln in die Gesichter der Kinder, mit dem sie friedlich am Abend einschliefen. Flott setzte er die Zeitreise durch die letzten acht Jahrzehnte fort. Die segensreiche Wirkung des Singens ebenso wenig außer Acht lassend wie dessen trost-, mut- und kraftspendende Wirkung hervorzuheben. Lieder zu Zeiten des Krieges, des Wiederaufbaus und der Rückkehr der Lust am Leben seien ein Spiegel der Seele.



„Singen ist eine Bewegung der Seele nach dem Licht“, unterstrich Beening die Wirkung des Gesangs, Freude und Erhellung in das Leben der Menschen zu bringen. Er erinnerte an die Zeit der Entstehung der Kirchenchöre als gemeinschaftliches Sangeserlebnis und der ersten Holskenbälle. „Dann kam das Fernsehen“ stellte er bedauernd die negative Seite heraus, die das Zeitalter der TV-Shows nach sich zog: das Verstummen der eigenen Lieder, das schrumpfen der Chöre. Doch einmal im Jahr erfreue sich das gemeinschaftliche Singen denn doch noch allgemeiner Beliebtheit. „Weihnachtslieder wie „oh Tannenbaum“ sterben nicht aus“, so Beening und hielt die Frauen in Anlehnung an den 98. Psalm dazu an, das gemeinsame Singen niemals aufhören zu lassen. „Seien sie stolz auf ihre Gemeinschaft und zeigen sie singend: wir sind da und das unüberhörbar gut.“


Ob Operette oder Musical – Auch bei dem Musicalhit „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“ zeigte Marianne Lohaus mit ihrer mehrere Oktaven umfassenden Stimme die Kunst der zarten und starken Töne.

Nach gemeinsamer Kaffeetafel ergriff Gesangstrainerin Marianne Lohaus das Wort. „Jeder Mensch kann singen“, ihre Grundüberzeugung. Ihr Ziel: Menschen dahinzuführen, aus sich heraus zu singen, Vertrauen in die eigene Stimme zu entwickeln. „Denn die Kraft der eigenen Stimme ist das beste Heilmittel für die eigene Gesundheit, für das Wohlbefinden der Seele“. Regelmäßiges Singen sei wie inneres Joggen, stärke das Herz-Kreislauf-System, mache glücklich und bringe die Hormone in Schwung, erläuterte sie den psychologischen und therapeutischen Stellenwert, den Singen im Leben der Menschen besitze. „Gesang kann einen aus den tiefsten Tiefen herausholen. Gerade bei alten Menschen sei des öfteren die wundersame Kraft der Musik zu beobachten.“ Der Theorie folgte – wie konnte es anders sein, die praktische Umsetzung. Gemeinsam mit den Frauen stimmte Lohaus einen Kanon ein, darüber hinaus wurden auf Zuruf bei den Frauen beliebte Lieder angestimmt.




Lohaus, Sopranistin und Gesangstrainerin, kam natürlich nicht umhin, mit ihrer mehrer Oktaven umfassenden Stimme bekannte Operettenarien und Musicalhits aus „Phantom der Oper“ und „Elisabeth“ zum besten zu geben. Ob Operette oder Musical –Marianne Lohaus zeigte mit ihrer mehrere Oktaven umfassenden Stimme die Kunst der zarten und starken, der lauten und leisen Töne. Gemeinsam mit Lohaus ließ der 200 Frauen starke Chor den Nachmittag mit „Ein schöner Tag“ ausklingen- – Ein Lied, dass den Frauen an diesem Nachmittag aus dem Herzen sprach. Bezirksvorsitzende Gisela Gräber freute sich, dass die rund 30 Frauenhilfegruppen des Kreises zahlreich erschienen waren. Dass eine der sangesfreudigsten Zeiten bald wieder ins Haus stehe, daran erinnerte die von ihr liebevoll in Handarbeit gefertigte Tischdekoration -herbstlich, mit einem kleinen Wink auf die schnell nahende Weihnachtszeit. Kleine Papiersterne, bis zur letzten Minute in Handarbeit gefertigt, als kleine Erinnerung zum Mitnehmen oder als Hinweis, dass die bastelintensive Vorweihnachtszeit bald bevorsteht.




 

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