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Zu meinen Lieblingsliedern im Gesangbuch gehört das Lied „Danke für diesen guten Morgen“.
Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag. Danke, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.
In den weiteren Strophen und mehr noch in all den Nach- und Weiterdichtungen, die es für viele Gelegenheiten gibt, wird davon gesungen, wofür ich alles dankbar sein kann.
Das Lied öffnet die Augen für all das Gute, das uns jeden Tag umgibt und im Leben geschenkt wird. Gott schenkt uns so viel Gutes, davon bin ich als Christ überzeugt – und dafür bin ich dankbar.
Ich glaube, wir brauchen dringend mehr offene Augen für das Gute und mehr Dankbarkeit. Denn in unserer Zeit, so habe ich den Eindruck, machen sich ein schrecklicher Undank und damit verbunden ganz viel schlechte Laune und Mutlosigkeit breit.
Die AfD-Vorsitzende ist im Sommerinterview des Fernsehens gefragt worden, ob ihr drei Dinge einfielen, die in Deutschland gut liefen. Da fiel ihr tatsächlich nichts ein. Die Bürgermeisterkandidatin derselben Partei in Preußisch Oldendorf wurde gefragt, worüber sie sich freue: Nur noch über die Familie, antwortete eine Frau, die Bürgermeisterin werden will.
Wie armselig und blind sind diese Frauen. Ich würde ihnen mehr Augen öffnende Dankbarkeit wünschen. Vielleicht wären sie dann auch nicht mehr ganz so biestig.
Ich bin jedenfalls sehr dankbar für sehr vieles in meinem Leben und in unserem Land.
Ich bin dankbar, dass wir Kinder in Kindergärten in die liebevolle Betreuung von Erzieherinnen und Erziehern geben können.
Ich bin dankbar, dass Kinder und Jugendliche von engagierten und qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern in der Schule begleitet und unterrichtet werden.
Ich bin dankbar, dass ich zu guten Ärztinnen und Ärzten gehen kann und beste Behandlung bekomme, wenn ich krank bin.
Ich bin dankbar, dass es in den Krankenhäusern zugewandte Pfleger und Schwestern gibt.
Ich bin dankbar, dass ich mit dem Zug sicher von einem Ort zum andern fahren kann, selbst wenn es manchmal etwas länger dauert als geplant. Ich kann morgens in Bad Holzhausen losfahren und bin abends am Mittelmeer oder in Schottland.
Ich bin dankbar, dass es viele Menschen gibt, die sich mit viel Engagement in Räten und Parlamenten um unser Zusammenleben in Dörfern, Städten und im Land kümmern.
Ich bin dankbar, dass ich meine Meinung uneingeschränkt frei äußern darf.
Ich bin dankbar, dass die Polizei kommt und hilft, wenn Gefahr droht.
Ich bin dankbar, dass ich in einem vielfältigen und bunten Land lebe, wo es viele Menschen gibt, die sich mit Herz und Verstand um andere kümmern.
Ich könnte eine ganze Seite füllen mit dem, wofür ich dankbar bin, was gut läuft und worüber ich mich freue.
Und ja, es gibt auch Probleme und Herausforderungen. Klimawandel. Krieg und Frieden. Verkehr. Rente und Pflege. Aber ich bin auch dankbar, dass Gott uns Kopf und Hände gegeben hat, damit wir gemeinsam auch solche Probleme lösen können.
Danke für diesen guten Morgen. Das schöne Lied dankt Gott für all das Gute, das wir erfahren und von dem wir leben. Und es öffnet uns die Augen. Dankbarkeit überwindet die Blindheit und macht unser Zusammenleben so viel schöner. Deshalb lautet die letzte Zeile des Liedes ja auch: Danke, ach Herr, ich will dir danken, dass ich danken kann.