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Ein kleines Mädchen aus dem Kindergarten sagt: „Ich glaube nicht, dass es Gott gibt. Es sind heute keine Wolken da, da müsste er ja runterfallen, und ich kann ihn nirgends sehen.“ Das Bild von dem alten Mann auf der Wolke, möglichst mit Bart, der heruntersieht auf die Erde und die Menschen, das kann also nicht stimmen, merkt sie. Aber wo ist Gott dann?
Vor ein paar Tagen haben wir Christi Himmelfahrt gefeiert. Die Bibel erzählt davon, dass Jesus zum Himmel aufgefahren ist. Also muss Gott, muss Jesus doch irgendwo „da oben“ im Himmel sein, oder? Manchmal denke ich, dass uns Menschen das gut gefallen würde. Gott hätte seinen Platz irgendwo weit weg, wo er uns nicht weiter stört, da oben auf Wolke 7. Es hat ja auch was für sich, wenn im Leben alles wohlgeordnet ist und seinen Platz hat. Aber so einfach macht Gott uns das nicht.
Als die Jünger dem aufgefahrenen Jesus nachblicken, so berichtet die Bibel, werden sie von Engeln gefragt: „Was steht ihr da und seht zum Himmel?“ (Apostelgeschichte 1,11). Und die Jünger fassen sich ein Herz und wenden sich wieder dem Leben zu und dem Auftrag Jesu, sich auf den Weg zu machen. So sollten wir es auch tun.
Der Theologe Gerhard Ebeling hat gesagt: „Nicht wo der Himmel ist, ist Gott. Sondern wo Gott ist, ist der Himmel.“ Also ist der Himmel nicht weit weg, sondern ganz nah. Und weil Gott doch überall sein will, ist auch der Himmel überall. Manchmal bringt er damit auch unsere Vorstellungen durcheinander. Dann ist der Himmel gar nicht mehr „da oben“, sondern hier und jetzt, ganz nah, ganz direkt. Und wir, wir sind mittendrin: dem Himmel ganz nah.
In einem Lied, das ich sehr gern mit Kindern singe, heißt es: „Weißt du, wo der Himmel ist, außen oder innen? Eine Handbreit rechts und links, du bist mitten drinnen.“ Vielleicht, liebe Leserin, lieber Leser, denken Sie mal darüber nach, wenn Sie das nächste Mal in den sommerlichen Himmel blicken. Denn eigentlich ist das die falsche Blickrichtung.
Das Leben spielt sich hier und jetzt ab; und in all dem, was uns beschäftigt in unserem Leben, möchte Jesus dabei sein. Kann schon sein, dass er damit manchmal unsere Ordnung durcheinanderbringt. Fassen wir uns aber doch ein Herz und wenden uns dem Leben zu. Machen wir uns auf den Weg – und vertrauen wir darauf, dass der Himmel dabei gar nicht so weit weg sein kann. Denn Jesus hat versprochen: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“