Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 27. Juli 2024

Pfarrerin Christina Laabs

Was zählt wirklich im Leben? Wofür würdest Du alles geben?
Für ein Ticket für ein Konzert von Taylor Swift? Für das Lieblingshobby?
Oder doch eher für Gesundheit, Familie, den Beruf?
Doch was ich auch wähle: nichts davon kann ich festhalten. Wenn ich es versuche, werde ich früher oder später scheitern. Das Idol bleibt unerreichbar, egal wie oft ich den Kontakt suche.
Im Sport oder in der Musik ist der Konkurrenzkampf groß. Mein Hobby zum Beruf zu machen, setzt mich gewaltigem Druck aus. Mich vor Krankheit zu schützen, verleitet mich dazu, auf jeden neuen Gesundheitstrend aufzuspringen. So sehr ich meine Familie auch liebe, kann ich doch nicht bestimmen, wie viel Zeit uns miteinander bleibt. Bei allem Einsatz für den Beruf, liegt es nicht in meiner Macht, ob sich meine Firma auf den Weltmarkt halten kann.
Gibt es denn nichts, was bleibt? Etwas, das statt Existenzangst Gelassenheit schenkt?
„Doch!“, sagt Jesus, „Du kannst es jetzt finden! Hör auf, in den Wunden der Vergangenheit zu stochern, in den verpassten Chancen, in den Niederlagen. Schau auch nicht in die Zukunft mit der Sehnsucht, dass dann alles besser wird. Ergreife jetzt die Gelegenheit, den Frieden zu finden, nach dem du schon so lange suchst! Den Frieden, der dich freimacht von aller Selbstkritik und von allem sich-beweisen-müssen. Lass das alles los! Überlasse dich dem, der dir mitten in dieser kritischen Welt andere Werte bietet: Liebe, Wertschätzung, Teilhabe. Setze alles auf ihn, auf Gott. Dann bestimmt nicht mehr die Angst dein Leben, sondern die Zuversicht. Ergreife jetzt diese Chance! Und Du wirst mehr gewinnen als einen verborgenen Schatz im Acker (Matthäusevangelium, Kapitel 13, Verse 44-46)! Du gewinnst das Himmelreich! Mitten in dieser Welt wirst du frei, so zu sein, wie Gott dich ursprünglich geschaffen hat. Nämlich als Kind, das einmalig und geliebt ist, das er niemals aufgibt, auch dem Tod nicht überlässt. Sondern dem er Mut macht, nicht aufzugeben; dem er Kraft schenkt, um neue Wege zu gehen, getragen von dem Gefühl: Ich bin geliebt, ich bin gut! Gott ist mit mir, ich darf in seiner Welt leben und mein Leben mit anderen teilen! Immer unter dem Vorzeichen: alles Leben ist für ihn wertvoll! Und deshalb auch für mich!“
Ein fröhliches, gelassenes Sein im Jetzt wünscht


Kristina Laabs, Pfarrerin in der Kirchengemeinde Hüllhorst-Oberbauerschaft