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Sonnenstrahlen sammeln
Heute ist Sommeranfang. Der längste Tag des Jahres. Ich freue mich auf lange Abende auf dem Balkon, auf Urlaub, auf Himbeeren und Pfirsiche, Margeriten und den Duft nach gemähtem Getreide. _
Egal, wie der Sommer dieses Jahr wird: Ich habe mir fest vorgenommen, den Sommer richtig zu genießen, aufzunehmen mit all seinen Düften und Farben. Wie in der Geschichte von Frederick, der Maus. Kennen Sie die? Alle Mäuse bereiten sich auf den Winter vor. Sammeln Körner, Nüsse, Mais und Stroh, damit sie nicht hungern müssen. Frederick aber tut das nicht. Er sitzt auf einem Stein, manchmal träumt er einfach vor sich hin. Die anderen wundern sich, und fragen, warum er nicht auch für den Winter vorsorgt. Aber das tue ich doch, antwortet Frederick. Er sammelt andere Dinge – nämlich Sonnenstrahlen, Farben und Wörter. Und dann kommt die lange Zeit der Dunkelheit und Kälte. Und da hilft das, was Frederick gesammelt hat. Seine Sommerworte schenken Zuversicht. Die Erinnerungen an die warme, Sommersonne wärmen auch im kalten Winter. Und die bunten Farben, von denen er lebendig erzählen kann, machen die grauen, trüben Tage bunter. Eine kluge, kleine Geschichte, nicht nur für Kinder: Den Augenblick genießen. Wenn irgend möglich, schöne Erinnerungen sammeln – an den schönen Ausflug mit der Freundin zum Steinhuder Meer, besondere Entdeckungen im Urlaub, an Nachmittage im Freibad, an laue Abende, an plötzliche, abkühlende Gewitter, saftige Früchte…
Eine Art Sommerwort, dass ich vor langer Zeit so ähnlich wie Frederick gesammelt habe, heißt: Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht (Ps 36, 10). Das trägt mich im Winter, und in den dunklen Stunden, die es im Sommer auch gibt. Denn das ist meine Hoffnung: Gott führt mich durch schwere Zeiten auch wieder in helle Tage und schenkt