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Am 4. Advent steht in vielen Gottesdiensten Maria, die Mutter Jesu im Mittelpunkt. Von ihr wird im Lukasevangelium erzählt, dass sie als schwangere Frau einen Besuch bei ihrer ebenfalls schwangeren Verwandten Elisabeth macht. Sie wird die Mutter von Johannes dem Täufer. Übers Gebirge geht Maria zu ihr hin. Als sie dort ankommt und Elisabeth begrüßt, freut sich das Kind, das Elisabeths unter dem Herzen trägt, so sehr, dass es zu hüpfen anfängt.
Diese Geschichte hat viel später die Phantasie angeregt und den Anstoß zu dem Lied „Maria durch ein Dornwald ging“ gegeben.
Maria durch ein Dornwald ging,
Kyrie eleison
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieben Jahrn kein Laub getragen.
Jesus und Maria.
Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrie eleison
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.
Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.
Eigentlich besingt das Lied nicht Maria, sondern Jesus – wie es ja überhaupt immer auch um Jesus geht, wenn von Maria die Rede ist.
Maria trägt ein Kind unter dem Herzen. Und dieses Kind weckt bei den einen so viel Freude, dass sie schon im Bauch Purzelbäume schlagen und vor Freude hüpfen.
Das Lied geht noch weiter. Das Kind in Marias Bauch, Jesus, bewirkt, dass ein dorniger, vertrockneter Hain auf einmal zu blühen anfängt. Die alten abgestorbenen Dornen tragen plötzlich wieder Rosen.
Ich finde, dass das beides wunderbare Bilder der Hoffnung sind. Jesus, dessen Geburt wir zu Weihnachten ja feiern, bringt große Freude, sogar schon zu den Ungeborenen. Und er lässt verdorrte Dornen aufblühen, dass die sogar Rosen tragen. Prächtige, wohlriechende und farbige Blüten.
Von Jesus geht eine große Freuden- und Lebenskraft aus. Von dem, was er gesagt und getan hat.
Vielen Menschen erscheint das Leben gerade in diesem Jahr zu Weihnachten ziemlich dornig und dürr. Mir geht es da nicht anders.
Vielleicht spricht mich deshalb die Hoffnung des alten Liedes so an: Dass von Jesus etwas ausgeht, das die trockenen Dornen belebt und ihnen neue Blühkraft verleiht, sodass in dem ganzen Gestrüpp aus lauter Dornen auf einmal Rosen blühen.

