Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 19. Juli 2025

Pfarrer Jens Weber

Liebe Leserinnen und Leser!

Im Moment befinden wir uns in der Ferienzeit und viele Menschen machen sich auf in den Urlaub. Dann kommen sie zurück und die Erlebnisse sprudeln nur so aus ihnen heraus. „Wesdas Herz voll ist, des geht der Mund über!“ Wer etwas Schönes erlebt hat, der muss einfach davon sprechen. Man kann das meistens gar nicht verhindern, es sprudelt nur so aus einem heraus. Es ist schön, von schönen Dingen wie einem gelungenen Urlaub zu berichten.

Aber was macht man, wenn man Schlechtes mit sich herumträgt? Auch schlechte Dinge wie Sorgen, Schuld und Ängste können das Herz voll machen. Nur dass wir dann nicht so schnell bereit sind, davon zu erzählen. Aber die müssen genau so raus und an die Luft, wie schöne Erlebnisse.

Sorgen, die man nicht loswird, suchen sich andere Wege. Irgendwo lassen sie sich nieder, als Magengeschwüre, Herzprobleme, zu wenig Gewicht oder zu viel… Irgendwo geht es meistens hin. Es kann richtig gefährlich werden für die Seele, wenn niemand da ist, der einem die Sorgen tragen hilft. Umso schöner ist es, wenn man dann jemanden hat, dem man seine Sorgen anvertrauen kann. Die Bibel macht uns Mut, unsere Sorgen Gott anzuvertrauen, regelrecht auf ihn zu werfen: „Alle Eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch!“ (1.Petr. 5,7)

Wir haben jemanden, dem wir unsere Sorgen anvertrauen können. Die Bibel spricht ehrlich mit uns, sie verschweigt nicht, dass es Sorgen geben kann. Auch dann nicht, wenn man an Gott glaubt und zu seinen Kindern gehört.

Nein, Sorgen begleiten uns und gehören zu unserem menschlichen Dasein. Aber unsere Sorgen können wir bei Gott loswerden, er hilft uns tragen. Oft genug ist es schon hilfreich, wenn jemand da ist, der zuhört, dem man einfach alles frei weg von der Seele reden kann. Da muss man gar keine klugen Antworten erhoffen. Einfach zuhören ist schon sehr viel. Besser Ihm die Sorgen geben, als dass sie sich irgendwo hineinfressen und festsetzen.

Aber das Schöne ist: Ihm können wir auch die guten Sachen sagen! Wes des Herz voll ist, des geht der Mund über. Auch das ist ein Wort der Bibel, aus dem Munde Jesu aus dem Matthäusevangelium (Matth. 12,34). Geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freunde ist doppelte Freude. Gott können wir alles anvertrauen, er ist sowieso die ganze Nacht wach. 

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gesegnete Sommerzeit!


Jens Weber
Pfarrer in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Hüllhorst-Oberbauerschaft