Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung vom 28. Januar 2023

Diakon Michael Biesewinkel

Ich hoffe Sie hatten eine schöne Weihnachtszeit, liebe Leserinnen und Leser! Bitte nicht wundern. Dieser Text ist weder ein paar Wochen zu spät abgedruckt worden noch habe ich mich in der Zeit vertan. Der kirchliche Weihnachtsfestkreis endet erst mit dem Sonntag in dieser Woche. In der Länge der Weihnachtszeit liegt ein großer Schatz, denn an den bekannten Weihnachtstagen im Dezember lässt der zeitliche Stress zwischen diversen Familienbesuchen, auch wenn man diesen freudig und erwartungsvoll entgegenblickt, oft keinen großen Raum sich entspannt und fokussiert auf die eigentliche wunderbare Botschaft zu konzentrieren: Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden und auf unsere Welt gekommen. Für diese beruhigende Gewissheit nehme ich mir gerade an diesem Sonntag noch einmal bewusst Zeit und schenke ihr Raum. Auch in einem Gebet. Das Jahr hat gerade erst begonnen und hat für mich schon alles bereitgehalten. Gewissermaßen einen bunten Blumenstrauß. Da waren schöne Momente dabei in denen ich große Freude empfunden habe. Glücklicherweise waren diese deutlich in der Überzahl. Auch Momente des Zweifelns und der Überforderung habe ich schon erlebt. Unser Alltag ist zunehmend schnelllebig und scheinbar scheinen immer weniger Momente der Ruhe und Gelassenheit wirklich Raum einnehmen zu können.

Ich bin mir sicher, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, ganz ähnliche Dinge berichten könnten. Egal welche Gefühlslage uns Menschen im Alltag persönlich begleitet, wir können sicher sein das Gott uns nicht von der Seite weicht. Er ist da und sieht, was wir tun und erleben. Wenn wir Zuspruch gebrauchen können wissen wir ihn an unserer Seite und auch wenn wir Freude empfinden können wir diese mit Gott teilen. Er bereichert unseren Alltag und ist ein Fels in der Brandung. Ich wünsche Ihnen sehr, dass auch Sie das so empfinden können.

Wir können also festhalten: dieser Sonntag ist in vielfacher Hinsicht besonders. er steht in den christlichen Kirchen noch einmal ganz im Zeichen der Epiphanie, also dem Erscheinen Gottes in der Welt. Die Verklärung Jesu beeindruckt mich immer wieder. Zusammen mit Jesus, so wird im Matthäusevangelium im 17. Kapitel berichtet, steigen die Jünger Petrus, Jacobus und Johannes auf den Berg Tabor. Petrus berichtet davon auf diesem drei Hütten für Jesus, Elija und Moses bauen zu wollen. Noch während er überzeugt erzählt passiert etwas Besonderes; "Er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht.“ (Matth. 17,2). Moses und Elija erscheinen neben Jesus und reden mit ihm. Eine Wolke wirft einen Schatten auf ihn und Jesus wird von einer eindringlichen Stimme als Sohn Gottes verkündet. Unterstrichen wird diese Ankündigung durch den deutlichen Imperativ von Gott selbst: „Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören“. (Matth. 17,5).

Jesus wird in seiner göttlichen Herrlichkeit den Jüngern durch diese Verklärung deutlich. Er ist eben als verlässliche Größe für uns in diese Welt gekommen und wird in diese durch den Tod und die Auferstehung hindurch wieder zurückkehren. Das besondere Ereignis auf dem Berg soll den Jüngern helfen genau daran zu glauben und davon in aller Welt zu berichten.

Möge diese Botschaft und die verlässliche Begleitung durch Gott in unserem Alltag auch Ihnen hilfreich sein! Im Verlauf dieses Jahres und jederzeit!


Diakon Michael Biesewinkel