Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung vom 21. Januar 2023

Viktor Löwen, Pastor der Evangelischen freien Gemeinde Lübbecke

„Was wäre das Leben ohne Hoffnung? Es lebte nichts, wenn es nicht hoffte.“ (Friedrich Hölderlin 1770 – 1843, deutscher Dichter und Lyriker) Ohne Hoffnung können wir nicht leben – hierin sind sich viele Dichter und Philosophen einig. Deshalb wundert es nicht, dass Hoffnung auch ein wichtiges Thema der Bibel ist. Gott ist nicht lebensfremd, sondern gerade lebensfreundlich und -relevant. Besonders in schwierigen Zeiten macht Hoffnung Mut. Hoffnung haben bedeutet, ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Sie versetzt Menschen in die Lage, in scheinbar ausweglosen Situationen nicht aufzugeben. Der biblische Ausdruck Hoffnung bedeutet mehr als nur einen Wunsch nach besserem Wetter - „Ich hoffe morgen wird es schön!“ Es meint viel mehr eine Gewissheit zu haben, dass die Zukunft gut wird.
Wer von uns möchte nicht gerne solche Hoffnung haben? Diese Hoffnung erhalten wir aber nicht durch positives Denken und eigene Anstrengung - das wäre so unsicher wie unsere Gefühle und das Dasein selbst. Gott gibt uns in seinem Wort die Antwort darauf, wie wir diese Hoffnung erhalten können und nennt sie eine lebendige Hoffnung (1.Petrusbrief 1,3).

Sie ist lebendig, weil sie aus dem neuen Leben entspringt, dass uns Gott durch den Glauben und aus Gnade schenkt. Gnade bedeutet, dass wir nicht das bekommen, was wir verdient haben, und Barmherzigkeit, dass wir bekommen, was wir nicht verdient haben. Die unverdiente Zugehörigkeit zur Familie Gottes macht uns zutiefst dankbar, zufrieden und hoffnungsvoll.

Wir dürfen positiv und sicher in die Zukunft schauen, weil Jesus von den Toten auferstanden ist und lebt. Seine Auferstehung ist nicht nur ein Sieg über den Tod und das Böse, sondern auch unsere Garantie für die Annahme bei Gott. Durch die Auferweckung Jesu bestätigt Gott Jesus und sein stellvertretendes Opfer und alle die darauf vertrauen. Der lebendige HERR wird für Ordnung und Gerechtigkeit sorgen.
Die Hoffnung der Gläubigen ist lebendig, weil sie untotbar ist. Nein, das ist kein Versehen, sondern ich habe das Wort bewusst so gewählt. Petrus benutzt dafür schönere Worte: unvergänglich, unbefleckt und unverwelklich und sagt damit aus, dass die Hoffnung auf das gute Ende niemals vergeht und nicht an Wert verliert. Mit meinen Worten also „untotbar“! ;-)
Martin Luther wird das Zitat zugeschrieben: „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ Das ist lebendige Hoffnung und dazu lädt uns Gott ein – ihm zu vertrauen und bei ihm diese lebendige Hoffnung zu erhalten.
An dunklen Tagen glauben wir daran, dass Gott ein besseres Morgen vorbereitet hat. Lebendige Hoffnung nährt uns und weckt den Wunsch zu leben und zu sein – sie gibt uns Mut im Alltag und macht uns handlungsfähig in herausfordernden Zeiten. „Was wäre das Leben ohne Hoffnung?“ Diese Hoffnung wünsche ich IHNEN!


Viktor Löwen
Pastor der Evangelischen freien Gemeinde Lübbecke