Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung vom 17. September 2022

Pastor Reinhard Ellsel

Gott ist im Kommen!

Was kommt denn noch alles auf uns zu? So fragen sich viele angesichts von Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Klima-Wandel.
Man mag schon gar nicht mehr in die Zeitung schauen.
Was steht denn in der Bibel? Schauen wir in die Offenbarung des Johannes! Dort steht: „Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.“ (Offenbarung 15,3)
Die Offenbarung ist ein Trostbuch für Bedrängte und Unterdrückte. Für sie ist es tröstlich zu wissen, dass ihr Leiden von Gott nicht übersehen wird; dass Gott sie ins Recht setzen wird. Christen wissen: Gott hat die Geschicke seiner Welt nicht aus den Händen gegeben. Gott regiert und kommt trotz aller Katastrophen zu seinem Ziel.
So heißt es am Schluss der Offenbarung: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ (Offb. 21,5)
Nein, es ist nicht egal, wie wir leben und auf welcher Seite wir stehen. Denn:„Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Hurer und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt.“ (Offb. 21,8)
Noch aber gibt es in unserer Welt unvorstellbares Leid und Elend,
das willentlich von Menschen herbeigeführt wird – manchmal sogar in dem Wahn, angeblich Gottes Maßstäbe gegen die „Ungläubigen“ durchsetzen zu wollen. Doch kein Mensch darf im Namen Gottes einen anderen Menschen umbringen wollen, weil der anders “tickt“!
„Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott!“ Das ist ein himmlisches Loblied von Christen, die von Gott gerettet worden sind.
Hier ist von Gottes Allmacht die Rede: „Du bist der Herrscher über die ganze Schöpfung.“ Allmacht - das ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht unsere Sache. Wir haben viele Fragen, die wir mit Gottes Güte und Allmacht nicht zusammen bringen. Allmacht - das ist die uns abgewandte, unzugängliche Seite Gottes. Sie schränkt unsere menschlichen Allmachts-Fantasien wohltuend ein. Sie erdet uns.
Wir sollen uns an die offenbare Seite Gottes halten und einander lieben und uns gegenseitig helfen.
Und wenn uns dabei der Wind kräftig ins Gesicht bläst? Dann wollen wir uns mit allem Gott anvertrauen und mit Worten von Gustav Heinemann, dem früheren Bundespräsidenten, trotzig und getrost bekennen: „Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt!“


Reinhard Ellsel ist Pastor in den