Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung vom 16. Juli 2022

Pfarrerin Petra Ottensmeyer

Endlich Ferien. Für viele Menschen steht in diesen Wochen der Urlaub an. Was gehört zum Gelingen des Urlaubs dazu? In Umfragen stehen Meer und Strand obenan. Aber auch Kultur, Bewegung, Neues entdecken.

In meiner Jugend verbrachte ich die Ferien fast immer zuhause. Wenn es heiß war, traf ich mich mit den Freundinnen im Freibad. Stundenlang lagen wir auf einer Decke im Gras, redeten, lasen oder sprangen ins kühle Wasser. Das Verreisen hat mir damals nicht gefehlt. Nur wenn meine Freundin eine Postkarte aus Bibione schrieb, war ich doch ein bisschen wehmütig: Sonne und blaues Meer - das erschien mir verlockend.

Auch heute gibt es viele, die nicht verreisen. Manchmal reicht das Geld nicht für einen Urlaub. Andere können aus gesundheitlichen Gründen nicht reisen oder finden eine weite Fahrt zu anstrengend. Manche bekommen nicht frei, weil in ihrem Beruf Hochsaison ist.

Auch wer zuhause bleibt, kann sich selbst so etwas wie sommerliche Urlaubserlebnisse schenken. Einfach mal den Alltag unterbrechen und sich einen Wohlfühltag gönnen zum Beispiel. Was gibt es, das mir gut tut? Das kann ein langer Spaziergang sein. Oder ein Ausflug in das Eiscafé mit dem leckersten Eis der ganzen Stadt. Oder die Erkundung der schönen alten Kirchen in unserem Kirchenkreis.

Ich kann auch die Gedanken auf Reisen schicken. Etwa, indem ich mir eine Zeitschrift oder ein Buch hole, das über schöne Landschaften berichtet, die ich noch nicht kenne. Auch die eigenen Fotoalben hervorzukramen, kann sich lohnen. Viele Erlebnisse werden da lebendig. Weißt Du noch die schönen Tage in der Toskana? Die wunderbare Landschaft. Oder die verregneten Wochen an der Nordsee? Gemütlich war es trotzdem. Oder die erfrischende Kühle in der Kirche, wo wir innegehalten und eine Kerze angezündet haben. Mit den Erinnerungen werden auch die Gefühle wieder wach, ein Stück Urlaub im Alltag. Mitten im Sommer im Lübbecker Land. Und wer möchte, kann den Freunden Fotos senden. Schöne Ecken und Ansichten gibt es ja hier auch.


Pfarrerin Petra Ottensmeyer