Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung vom 14. Mai 2022

Noch ein paar Wochen, dann ist es so weit: die Freizeit-Saison 2022 der EV. Jugend im Kirchenkreis Lübbecke startet wieder. Kreuz und Quer durch Europa mit einigen hundert Kindern und Jugendlichen. Die Teilnehmenden und Mitarbeitenden können es teilweise gar nicht mehr erwarten, bis es endlich losgeht. Eine Freizeit ist wie eine Wundertüte bei der man nicht ahnt, was einen erwartet. Es gibt viel Neues und Aufregendes zu erleben: neue Umgebung, neue Regeln, neue Menschen, jede Menge Aktionen, Spaß und Zeit etwas von Jesus zu hören.
Letztes Jahr durfte ich eine Freizeit am Dümmer See durchführen bei der die Teilnehmenden am Ende den Segelgrundschein erworben hatten. Nach einem Jahr ohne Freizeiten, Klassenfahrten und ähnlichen Begegnungen war es natürlich besonders aufregend wieder zusammen unterwegs zu sein.
Hinzu kam die Herausforderung des Segelns. Manche hatten schon Erfahrung, für andere war es ganz neu und so kam der eine oder die andere an Ihre/seine Grenze, die es zu erweitern galt. Für alle war es ein Erfolgserlebnis am Ende der Freizeit den Segel-Grundschein in den Händen zu halten und die Herausforderung gemeistert zu haben.
Wie auch im Straßenverkehr gibt es beim Segeln Regeln, die es einzuhalten gilt, damit es nicht zum Crash kommt und man da landet, wo man hinwill.
So lautet eine Regel „Luv weicht Lee, weil ich dich seh“. Hier kommt es darauf an, welches Boot sich in Luv (windzugewandte Seite) befindet. Es hat dadurch mehr Wind und ist stärker. Durch diesen Vorteil braust es aber nun nicht am anderen vorbei, sondern weicht ihm aus, weil es mit mehr Wind in den Segeln besser manövrieren kann. Hinzu kommt, dass der in Luv befindliche Segelnde den anderen durch seine Sitzposition von hinten sieht (weil ich dich seh) und der andere ihn ihm Rücken hat. Eine Regel, die auch für die Jugendlichen sehr einleuchtend war. Klare Regeln für das Miteinander auf See. Nicht der Starke fordert sein Recht, sondern im Gegenteil aus seiner Stärke heraus nimmt er Rücksicht. Ich sehe dich, ich nehme dich wahr und weiche dir aus, damit du deinen Kurs weitersegeln kannst. Ich fand dies ein schönes Bild für unser Miteinander, wie es Jesus uns vorgelebt hat. Er, als Gottessohn, der Stärkere, tritt zurück. Er hat es nicht nötig seine Stärke zu beweisen. Er nimmt den Menschen wahr und gibt ihm, was er braucht. Wie schön, wenn ich das Glück habe, erlebtes auf der Freizeit mit Jesus verknüpfen zu können. Solche Momente bieten sich auf Freizeiten: an praktischen Beispielen, Glauben deutlich zu machen. Freizeiten bieten vielfältige Erlebnisräume und nachher gibt es immer viel zu erzählen.
…und für dieses Jahr noch sind Plätze frei.


Kerstin Böger-Fischer, Jugendreferentin im Kirchenkreis Lübbecke