Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung vom 11. November 2023

Pfarrerin Sigrid Kuhlmann

unter dem Schirm des Höchsten sitzt
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,
der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln.
Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht. Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. (Psalm 91 i.A.)

Gut beschirmt sein – in dieser Jahreszeit sicherlich ab und zu nötig. Ob Regen, Schnee oder zu viel Sonne – der Schirm ist schon eine tolle Erfindung. Klein und handlich oder groß und einladend, gleich mit mehreren Platz darunter zu finden: es gibt so viele unterschiedliche Modelle.
Eines habe ich im Sommer beim Einschulungsgottesdienst vorgestellt: ein Regenbogenschirm in Herzform.
Ich finde diesen Schirm ein schönes Symbol für unseren Gott:
Er „beschirmt“ uns , egal, ob es gerade so stark regnet, dass uns das Wasser fast in den Kragen läuft und das Leben für den Moment richtig unangenehm macht, oder ob die Sonne erbarmungslos vom Himmel brennt und wir händeringend nach Abkühlung und Schatten suchen.
Gottes Schutzschirm spannt sich seit dem Tag unserer Taufe über, neben, unter uns auf. Das tut gut zu wissen, auch wenn der bunte Schirm manchmal gegen einen dunklen eingetauscht werden muss und die Welt Grau in Grau und traurig erscheint.
Schirm und Zuversicht- sie gehören für den Psalmbeter zusammen. Mit meinen Worten: Behütet sein, geborgen sein, die Buntheit des Lebens wahrnehmen können und dürfen – das gehört zusammen.
Der Regenbogen erinnert uns an das Versprechen Gottes, dass seine Schöpfung – und dazu gehören wir samt allen Tieren und Pflanzen – Bestand haben soll: trotz mancher Untergangsstimmung, dunkler Tage, Streit und Krieg.
Was wir dazu tun können: unser Herz ihm öffnen, damit dort sein Frieden einziehen kann. Aber nicht nur das: damit – so denken die Menschen des Alten Testamentes – dort Verstand, Geistesgegenwart und Verantwortlichkeit Raum gewinnen.
So dürfen wir in diese Woche gehen: mit „Schirm und Zuversicht“.

Ihre Sigrid Kuhlmann; Pfarrerin in Stemwede