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Ve Naahen haulen
„Ve Naahen haulen“, es in’n Hiller Platt de plattdütske Iutdruck für „jemand zum Narren halten“. In dehen Märchen „Hoase un Igel“ van de Broiers Grimm hult de Igel den Hoasen ve Naahen. Sei häb sick teon Wettlaup dropen. Gedeeine häf siene Fuhr up’m Fährle, wo hei ahne laupen schall. Denn gäaht dat laus. Oabe in Wirklichkäat lopp nur de Hoase. Denn up’m annern Enne van den Fährld sitt dat Wief van den Igel. Nau bevür de Hoase indrepp, kump dat Wief iut de Fuhr sprungen un ropp: „Eck bin schon hier!“ De Hoase wunnert sick un kann et nich begriepen. Gümme un gümme wiehe vesoch hei sien Glücke, einmoal de Schnellste teo sien. Oabe gümme wiehe trett einer van dehen Igelpoar iut de Fuhr un ropp: „Eck bin schon hier!“ Für den Hoasen end de Wettlaup schlimm. Irgendwann breck hei kraftlaus teohaupe un es daute. De Igel bliff mit siene List, den Hoasen ve Naahen teo haul’n, de Sieger.
Wi kuemt van Pingsten heer un de Sönndagg van de Dreifaltigkäat (Trinitatis) stäaht bevür. Gott-Vatte, Gott-Sohn un Gott-Heilige Geist werd in siene Einhäat bedacht. Ulle schütt glieke wichtig sien. Oabe es dat sau? Häff de Heilige Geist bi us, in iusen Lierben un in iuse Kerken düssen Platz, düssen Stellenwert?
Züh, eck häbbe bi den Heiligen Geist schon oft an den Hoasen iut dehen Märchen van de Broiers Grimm denken mösst. De Heilige Geist lopp, ümme in iusen Lierben un in de Kerken teo gewinn’n. Oabe nau bevür hei ankump, kuemt iuse Inwänne un Bedenken up’m annern Enne iut de Fuhr riutsprungen un reopet: „Wi sind schon hier! Diu häs velohen!“ Wieter reopet sei: „Wat diu mit us vür häs, dat es teo unbequem, dat kosset teo vierl Geld, dat passet nich in iuse Konzept, dat spreck gegen iuse Gesetze un Veordnungen, doavür häb wi keine Tiet, dat lenket us teo dull van iusen annern Problemen af, wi sind teo geschäftig, un sau wieter, un sau wieter!“ Werd de Heilige Geist in sien’n Bemoihen ümme us doabi nich ve Naahen haulen?
Den Heiligen Geist, Gott, ve Naahen haulen, gäaht dat obehaupt? Dat well eck open loaten. Gedenfalls werd hei dat listige Spierl van us seihn un nich gümme miehe moaken, wie de Hoase in’n Märchen. Oabe, hei werd sick trügge teihn. De Heilige Geist briuket us nich. Oabe wi, de Kerken un düsse Welt briuket öhne. In’n „Veni Sancte Spiritus (Komm Heiliger Geist)“, vemutlich van den Erzbischof von Canterbury, Stephan Langton (ümme 1150 bet 1228), hät et in ein’n Versk tüskendür, eck zitier up Hauchdütsk: „Ohne dein lebendig Weh‘n / kann im Menschen nichts besteh‘n, / kann nichts heil sein noch gesund.“
Open sien für den Heiligen Geist, öhne in iusen Lierben gewinnen loaten, öhne den Platz gierm, de öhne teostäaht, un behen wi in dehen „Veni Sancte Spiritus“: Komm herab, o Heil'ger Geist, / der die finstre Nacht zerreißt, / strahle Licht in diese Welt.“
Doarümme gäaht dat! Pingsten un de Dreifalltigkäatssönndagg erinnert us doaran un obe 20 Sönndoage doanoah, bet November. Ulle düsse Sönndoage beteiht sick up den Sönndagg Dreifaltigkäat (Trinitatis).