- Kirchenkreis
- Gemeinden
- Kindergärten
- Gemeinsame Dienste
- Kirchenkreisstiftung
- Glauben leben
Alles bei euch geschehe in Liebe!
Die Losung, die uns durch das Jahr begleiten soll, schreibt Paulus an die Korinther, einer Gemeinde, die im Streit ist. Ihm geht es nicht um vordergründige Harmonie und Idylle, es ist kein frommes Gefühl, zu dem Paulus aufruft. Ihm geht es um eine Haltung dem Leben gegenüber.
Das ist erst einmal eine Ansage.
Einige haben die Liebe von Weihnachten nicht erlebt. Entspringen die politischen Diskussionen der Liebe?
Wie schwer ist es manchmal, Respekt zu zeigen, vor der Einstellung anderer? Corona hat uns dünnhäutig gemacht, dünnhäutig und müde. Anstrengende Konflikte werden vermieden durch Ausgrenzung und totschweigen.
Paulus geht es nicht um vorschnelle Versöhnlichkeit, es geht ihm um Respekt und Mitgefühl.
Die erste Frage ist nicht, wie kann ich mich durchsetzen und wie kann ich mich schützen, sondern: „Könnte der andere Recht haben?“
Ich habe den Eindruck, wir entwickeln uns zu einer nörgelnden Gesellschaft, in der schnell Schuldige gesucht werden, damit man fertig ist mit dem Problem. Aber so einfach ist das Leben nicht. Wer nörgelt, der hat kein Interesse am Anderen und seinem Leben, an dem, wie es ihm wirklich geht. Wer nörgelt sucht Gleichgesinnte. Er spürt nicht, dass er sich einsam macht.
„Alles bei Euch geschehe in Liebe!“ mahnt Paulus. Und das könnte heißen: Nehmt die Position ein, aus der Liebe erkennbar wird. Die Liebe, die Paulus meint, ist Gottes Liebe. Erinnert Euch an die Liebe Gottes, lasst Euer Leben aus seiner Liebe geschehen.
Das ist eine Herausforderung an uns Christen.
Das heißt: Sich nicht dumm machen lassen, von dem lauten Gebrüll der Meinungsmacher. Wer sich an Gottes Liebe erinnert, der erkennt im anderen Gottes Geschöpf, und Gottes Geschöpfe sind wir Menschen, aber auch die Natur, Tiere und Pflanzen.
Und da gibt es Gewalt und Hass, die nur schwer auszuhalten sind, ukrainische, russische, israelische und palästinensische Mütter weinen um ihre gefallenen Söhne. Wir können nur etwas ändern, wenn wir mitfühlen, auch wenn wir nicht wissen, wie es gehen kann.
„Alles bei Euch geschehe in Liebe!“
Als Hauspastorin war ich Heiligabend und Weihnachten auf den Stationen im Krankenhaus. Ich war sehr beeindruckt von der Zuwendung der Pfleger und Schwestern, sie gaben, was sie können, auch wenn Sie am Limit waren. Da geschieht Gottes Liebe, auch wenn das Wort Gott gar nicht vorkommt. Das wünsche ich mir für mich und für Sie für das Jahr 2024. dass alles bei uns in Liebe geschehe.