Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 28. März 2020

Pfarrer Michael Beening

Ein Stück Normalität ein verrückten Zeiten: „Was kannst Du besonders gut?“ – Die kleinen Kinderkirchen-Kinder haben ihre Einfälle frei von allen Regeln der deutschen Rechtschreibung zu Papier gebracht: „Teakwondo, baken, endscheiden, Spülmaschine ausreumen, Jungs ärgern, lustig sein, trööösten, treten…“
„Und was würde Euren Eltern, Euren Geschwistern, Freunden, Klassenkamerden und Klassenkameradinnen, Lehrerinnen und Lehrern wohl besonders gut gefallen?“ – Auch da wurde manches genannt: „Ein schönes Bild malen, Fensterputzen, Zimmer aufräumen, einkaufen, Matheaufgaben erklären, ein Instrument spielen!“ – Vieles von dem funktioniert auch in Zeiten von Corona noch erstaunlich gut! Und manches davon ist vielleicht sogar eine gute Anregung, wenn es darum geht, Menschen der so genannten „Risikogruppen“ eine Freude zu bereiten und ihnen zu signalisieren, dass sie nicht allein und nicht vergessen sind: ein selbst gemaltes Bild, ein eigenes Musikstück auf CD, ein Gedicht oder vielleicht sogar ein Gebet?!
„Und was gefällt Gott?“ – Funkstille zuerst! Dann ganz zögerlich einige Antworten: „Keine Ahnung! Der sagt ja nichts! Vielleicht immer beten!? Zur Kinderkirche gehen! Nicht meinen Bruder ärgern! Immer lieb sein!“
„Was kannst Du besonders gut?“ – Das ist nicht nur eine Frage an Kinder, sondern das dürfen sich auch die Erwachsenen überlegen, besonders in einer Zeit, in der Begabungen, Stärken, Qualitäten und Phantasie besonders gefragt sind!
„Was davon könntest Du zum Wohle anderer Menschen einsetzen?“ – Da würde auch uns Großen vielleicht noch einiges einfallen!
„Was gefällt Gott?“ – Funkstille zuerst und dann doch einige Antworten mit fragendem Blick: „Das wird uns doch in jedem Gottesdienst erzählt: Die 10 Gebote halten, den Nächsten lieben, Frieden stiften, Gottes Wort beachten, SEINE Gnade annehmen und Jesus lieben!“
Der Wochenspruch aus Psalm 147,11 hält eine bedenkenswerte Antwort bereit: „Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.“ – „Wir sollen Gott fürchten und lieben…“ – Damit hat schon Martin Luther seine Erklärungen zu den 10 Geboten eingeleitet!
„Auf Gottes Güte hoffen…“ – Eine starke Empfehlung auch für die vor uns liegenden Wochen und Monate! Aber genauso das andere: „Gott fürchten…“ – Möglicher Weise ganz aktuell, indem wir Kontakte eine Zeit lang meiden und gleichzeitig durch unser Reden und Handeln IHM die Ehre geben!
Wie das geht? - Die Kinder wussten sehr genau, welche Begabungen sie wo und für wen einsetzen könnten! Entscheidend aber ist, dass sie nicht nur darüber geredet haben, sondern entschlossen waren, ihren Antworten Taten folgen zu lassen.

Vielleicht gelingt uns das in einer Zeit der angeordneten Entschleunigung ein wenig besser als sonst?! Das würde dem HERRN ganz sicher gefallen und darum wünsche ich es uns von Herzen!


Pfarrer Michael Beening