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„Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu.“ Prediger. 9,1.
Dieser Vers steht auf dem Deckblatt des Kalenders der Polizeiseelsorge für den Monat März. So verschachtelt, verwoben, quer wie er sich anhört, ist er auch auf dem Kalenderblatt gestaltet. Beim ersten Anblick, beim ersten lesen dachte ich, das legst du am besten weg, das versteht doch kein Mensch. Dann aber bin ich auf einen anderen Vers gestoßen, und der eröffnete mir einen Zugang zu diesem doch so kompliziert klingenden Vers.
Im ersten Buch Mose, Kapitel 12 Vers 2 heißt es: „Ich will dich segnen - und du sollst ein Segen sein!“ Diese Verheißung sprach Gott zunächst einmal Abraham aus, aber mit ihm galt dieser Segen dann allen Menschen, den einige Verse weiter heißt es: „… in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“
„Ich will dich segnen - und du sollst ein Segen sein!“ Wir sind von Gott gesegnete Menschen, jeder einzelne! Gott schenkte uns das Leben und mit ihm eine Fülle von Fähigkeiten und Gaben. Nicht allen gleich, nicht jeder bekam dieselben. So zahlreich wie wir sind, so verschieden sind wir auch. Aber, und das ist das entscheidende, wir sind von Gott gesegnet, begabt. Er gab uns Fähigkeiten, er schenkte uns Gaben, die wir einsetzen, anwenden, gebrauchen dürfen; auch zum Nutzen Anderer. Und da sind wir dann schon bei dem Vers auf dem Monatsblatt. „Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu.“ Die Kraft, meint hier nicht nur die Stärke, sondern die Fähigkeit, die Möglichkeit, die wir haben, Dinge zu tun. Der Verfasser will uns Mut machen, unsere Möglichkeiten, unsere Fähigkeiten, unsere Gaben einzusetzen, für Andere, für unseren Nächsten, für den, der gerade unsere Hilfe braucht. „Ich will dich segnen - und du sollst ein Segen sein!“ Wir werden für andere zum Segen, wenn wir uns für sie einsetzen, helfen, beistehen. Alles Erfahrungen, die wir schon zu genüge gemacht haben, sei es, dass uns geholfen wurde, oder dass wir auch anderen beigestanden, geholfen haben. Gerade Zeiten wie diese, die wir gerade durchleben müssen, sind Zeiten, wo die Hilfe, der Segen, den wir anderen geben können, so nötig ist. Und diese Zeiten machen auch deutlich, dass es auch gelingt! Menschen machen sich auf, trotz social-distance, für andere da zu sein. Trotz Abstand – Nahe zu sein. Und das ist gut so. Wer weiß, wie lange diese Pandemie unseren Alltag noch beeinflussen wird, aber sie muss ihn nicht bestimmen! Wir können auch anders, wir können für andere zum Segen werden, denn wir sind gesegnet.
Ich grüße Sie mit einem alten irischen Segen: Gottes Segen umgebe dich ganz. Sein Licht aus der Höhe erleuchte dich und tiefe Zufriedenheit fülle dich aus – heute und an jedem Tag.