Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 25. Mai 2019

Diakon i.R. Ewald Kröger

Behen un vetreoen, un denn deon, wat us upleggt es

Hei was en Jungen van einfachen, oamen Öllern up eine Hallig van de Nordsee. Os hei 13 Johar ault was, haar hei en schlimmen Unfall. Hei wurd van einen Woagenrad obefoiet. Ein Bein was broken un open. Et entzündere sick. Iut de opene Wunne flaut Eiter. Wegen Geldmangel könne ers noahr ein’n Joahr de Dokter hoalt wern. Für öhne gaf et nur ein’n Roat. Dat Bein mösse afnoom wern, ümme den Jungen teo retten. Oabe de Öllern leiten dat nich teo. Sau kümmere de Junge doahen un namm wieter af. Hei lass in den einzigen Beoke, wat et in’n Hiuse gaf, de Bibel. Eines Doages faund hei dat Woort van Jesus iut Johannes 16,23: „Dat es woahr, wat eck sägge: Wenn gi den Vatte in’n Himmel in mien’n Noamen ümme etwas behen deot, werd hei geo dat gierm.“ De kranke Junge froagere siene Mutte: „Mama, es dat woahr?“ De seer vull Vetreoen teo Antwoort: “Ulles, wat in de Bibel stäaht, es woahr.“ Denn behere de Junge un obeleit sick in sien’n Elend iusen Herrgott. Hei weol Missionoar wern, sick in de wiete Welt schicken loaten, wenn hei wiehe gesund was. Noah drei Wierken was sien Bein heile. Hei kamm wiehe ganz teo Kräften. Ulles könne hei: laupen, schwemmen, riehen, segeln, un dat bet int hauge Öller. Os hei 20 Joahr ault was, melde hei sick bi de Rheinischen Missieon in Wuppertal-Barmen. De weol’n öhne doa goarnich wierten. Oabe hei leit sick nich afwimmeln. Sau wurd hei eines Doages Missionoar up Sumatra in Indonesien. Sien Noame was: Ludwig Ingwer Nommensen.

Up de Joahre hen könne hei vierle Minsken für Jesus Christus gewinn’n. Os hei teo Groabe brocht wurd, haar de Batak-Kerken 180.000 Gemeindeglieder in 500 Gemeinden. Vendoage sind dat 3 Millieonen Christen in düsse Kerken. Sau dull stönd de Oarbert van Ludwig Ingwer Nommensen ünner iusen Herrgott sien’n Segen. Ulles föng an mit Behen un Vetreoen orre Vetreoen un Behen, iutlöast dür eine Mutte, de ganzet Vetreoen in iusen Herrgott sien Woort haar.

Mohen es de Sönndagg „Rogate“, up Hauchdütsk „Bittet!“ Joa, dat haar de lütke Ludwig Ingwer moaket, vull Vetreoen behen. Hei haar doan, woteo Jesus upförret.

Niu weit eck auk, datt dat Behen kein Wunschkonzert es, un iuse Herrgott kein Wiehnachtsmann, de us ulles gif, wat wi us wünsket. Wenn wi in Jesus sienen Noamen behet, künnt wi ers recht keinen egoistischen Blödsinn behen. Wenn wi in’n Noamen van Jesus behet, blif Gott Gott. Hei kann un draf deon, wat hei well. Bien Behen gehrt et doarümme, dat wi mit iusen Herrgott küet un hei mit us. Iusen Herrgott siene Wege werd iuse Wege. Et gehrt ümme ein inniget gegensietiget Vetreoen. Düsset Vetreoen kann ünner Ümmestännen us up eine harte Probe stellen. Oabe gif dat en annern Wegg os den, dat wi us denn öhne mit iuse Naut in de Oarme schmiet’t? Van Dietrich Bonhoeffer stammt dat wunneboare Woort: „Nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen erfüllt Gott.“ Mit düssen Wierten loatet us behen un vetreoen, un denn deon, wat us upleggt es.


Van Kroiges Ewald (Ewald Kröger) up Hiller Platt

Er ist Beauftragter für Plattdeutsche Gottesdienste im Kirchenkreis Lübbecke. Hiller Platt ist seine Muttersprache.