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Stürmisch unterwegs
Wir leben in stürmischen Zeiten, nicht nur im Herbst dieses Jahres. Gesellschaftliche Veränderungen gehen rasant voran, die Bedeutung von Kirche und Glaube nimmt in unseren Breitengraden rasant ab. Der Wandel des Klimas macht nicht vor unserer Haustür Halt. Seit mehr als zwei Jahren bewirkt eine Pandemie eine weltweite Schockstarre. Politische Konflikte mit den schrecklichen Auswirkungen von Krieg, Hunger und Flucht sind leider keine Ausnahme. Ein Krieg auf europäischen Boden lässt die Friedenssehnsucht der westlichen Gesellschaft wie eine Seifenblase zerplatzen. Welcher Sturm ist der Nächste?
In der Weltgeschichte ging es oft stürmisch zu. Auch in der Geschichte der christlichen Kirche gab und gibt es Streit und Konflikte und schlimme Vergehen. Die Kirche in ihren vielfältigen Ausprägungen ist in der Geschichte leider nicht nur ein Ort des Friedens gewesen.
Das Leben im Sturm ist eine Grunderfahrung menschlicher Existenz. Im Sturm zeigt sich aber auch, was trägt und was uns Halt gibt.
Stürmische Zeiten verleiten zu folgenschweren Fehlentscheidungen. Entweder wird verzweifelt versucht, das Alte krampfhaft weiterzuführen. Oder in hektischer Betriebsamkeit wird jede Welle mitgenommen, bis zum Schluss eine Art von Beliebigkeit das Miteinander bestimmt.
In der Bibel wird berichtet, dass Jesus seinen Freunden Stürme zumutet. Manchmal ist er bei stürmische See selbst im Boot (Matthaus 8,24), manchmal kommt er beim Sturm den ängstlichen Jüngern entgegen (Matthäus 14,24).
Stürme fordern uns ganz persönlich heraus und stellen die Frage nach den Quellen unserer Kraft. Was gibt Dir Halt, was trägt dein Leben, was schenkt dir Zuversicht und Hoffnung? Es sind die elementaren Fragen des Glaubens und des Lebens.
Christlicher Glaube lebt nicht von der trügerischen Hoffnung, das alles von selbst besser wird, sondern dass wir auch im Sturm nicht alleine sind. Auch im Sturm ist Gott mitten unter den Menschen, steht an ihrer Seite, bietet Schutz vor Gefahren und gibt Trost in der Bedrohung. Von diesen Erlebnissen berichtet die Bibel an vielen Stellen.
Mit dieser stärkenden Gewissheit im Rücken, dass Jesus auch im Sturm uns nicht alleine lässt, verlieren die Schreckensbotschaften ihre lähmende Wirkung und wir werden ermutigt, die bevorstehende Herausforderungen mit Zuversicht anzupacken.
Was dem Leben Halt gibt, bewährt sich gerade in stürmischen Zeiten.