Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 16. März 2024

Pfarrerin Lea Queer

An diesem Wochenende feiern wir den Teamgeist.
Wir feiern, dass Menschen sich in unseren Gemeinden dazu entscheiden Presbyterinnen und Presbyter zu werden und verabschieden die, die in den letzten Jahren in diesem Amt gewesen sind.
Wir feiern gemeinsam, weil wir wissen: Christlicher Glaube ist Teamsport.
So war es von Anfang an.
Von Anfang an ist Jesus mit seinen 12 Jüngern und vielen weiteren Menschen unterwegs. Er redet mit anderen, predigt, betet, isst und trinkt.
Und seine Präsenz ist heilsam für viele Menschen, die um ihm sind. Was hier geschieht, nennen wir heute Kirche.
Eine Kirche, in der wir den hohen Anspruch versuchen, den Spuren Jesu hinterherzugehen. Gemeinsam mit Menschen, mit denen uns unser Glaube verbindet. Die gemeinsame Sehnsucht, die uns zu einem großen Team macht.

Ein Team, in dem es viele unterschiedliche Aufgaben gibt.
Da sind die einen, die kontinuierlich bei jedem Training dabei sind.
Andere kommen nur ab und zu an den großen Spieltagen vorbei, sorgen aber solidarisch dafür, dass die Mannschaft nicht in kaputten Schuhen spielen muss.
Wieder andere pflegen den Rasen für den Spieltag oder kümmern sich ums Catering.
Einige bringen Kreativität und Leichtigkeit, andere suchen den deep-talk am Spielfeldrand.

Denn die Menschen im Team-Kirche sind ziemlich vielfältig. Es sind Menschen, die wir treffen, ohne sie uns selbst ausgesucht zu haben. Menschen, die so unterschiedlich sind, dass sie uns immer wieder herausfordern. Menschen, mit denen wir manchmal streiten und Menschen, die uns dazu inspirieren, nicht im Gewohnten stehen zu bleiben, sondern aufmerksam zu sein. Zu hören und miteinander zu wachsen.
Über alle Fragen und den Anspruch eine allgemeingültige Meinung zu haben hinaus.
Ich glaube, dass christlicher Glaube dieses besondere Team braucht.
Menschen, die miteinander Erfolge feiern und gemeinsam alle Niederlagen beweinen.
Menschen, die einander Raum geben zu leuchten und auch das Unbequeme miteinander aushalten. Angst und Schuld. Sackgassen und Umwege.
Menschen, die mich zum Training motivieren, auch wenn es mir gerade schwer fällt dran zu bleiben.
Und Menschen, die sich immer wieder daran erinnern, dass Gott uns in allem Hoffen und Heilen, in allem Schaffen und Scheitern, liebt. Genau dann, wenn wir es brauchen.
Dass wir nicht aufhören, danach zu suchen, zu solchen Orten zu werden, wünsche ich mir für die Kirche.
An diesem Wochenende und darüber hinaus.
Orte, die den Teamgeist feiern und wertschätzen, was Menschen mitbringen.
Die Ideen möglich machen und die Vielfalt lieben.
Lebendige Orte, die Menschen miteinander verbinden und Gottes Liebe blühen lassen.
Orte, die trotzig einen Unterschied machen in dieser Welt.


Pfarrerin Lea Queer