Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 14. Oktober 2023

Jens Weber

Was ist eigentlich los in der Welt?

In der letzten Zeit wird man nur noch von Hiobsbotschaften bombardiert und man fragt sich, was denn eigentlich los ist in der Welt. Hat die Menschheit ihren Verstand verloren? In Israel kommt es zu einem schrecklichen terroristischen Anschlag, bei dem hunderte von Menschen sterben. Der Krieg in der Ukraine läuft ungehindert weiter. Bei uns explodieren die Preise, die Krankenhäuser sind in Not, Altenheime gehen in die Insolvenz, der Flüchtlingsstrom ist immer noch nicht klar geregelt. Das ist zumindest die Lage, in der sich viele Menschen sehen. Und es macht ihnen Angst. Angst vor Wohlstandsverlust, Angst, ob das Geld reicht, Angst vor Krieg, Angst vor der Zukunft. Und wie diese Angst sich ausdrückt, sehen wir an den Ergebnissen der letzten Landtagswahlen in Hessen und Bayern.
Nicht selten wird Gott die Schuld am Leid der Welt gegeben. Er hat diese Welt erschaffen, aber er lässt es zu, dass es Leid gibt und tut scheinbar nichts dagegen. So mancher hat sich deswegen vom christlichen Glauben abgekehrt und will von Jesus nichts mehr wissen.
Dabei hat Gott diese Welt schön geschaffen. Am Anfang der Bibel lesen wir: „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut.“ (1. Mose 1,31)
Doch dieser Zustand hielt nicht lange an, der Mensch nutzte seinen eigenen Willen, wandte sich von Gott ab und wurde aus dem Paradies geworfen. Mit dem freien Willen des Menschen kamen auch Leid, Not und Krieg in die Welt.
Wenig später wird in der Bibel von der Sintflut berichtet und es wird klar: Gott hat die Macht, seine Welt untergehen zu lassen. Aber – und das gibt uns Hoffnung - er hat auch versprochen, dass er ab sofort seine Welt schützen möchte. Gott hat mit uns Menschen einen Neuanfang gemacht! Daran sieht man: Gott ist nicht ungerührt vom Leid der Menschen, er würde jederzeit wieder mit uns einen Neuanfang machen.
Für diesen Neuanfang hat er seinen Sohn Jesus in die Welt geschickt, der uns unsere Schuld abnimmt und bei Gott gut macht.
Was müssen wir tun? Wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren! Was können wir nun tun? Wir können beten und uns darauf besinnen, dass Gott das Beste für seine Welt und für uns will. Darum sollten wir unsere uns gegebenen Möglichkeiten auch für das Beste der Welt einsetzen. Gott hat uns Glaube, Hoffnung und Liebe gegeben, denn er möchte mit und durch uns diese Erde verwandeln.
So wie es das Kirchenlied „Gott gab uns Atem“ (Evangelisches Gesangbuch Nr. 432) in der dritten Strophe ausdrückt:
„Gott gab uns Hände, damit wir handeln.
Er gab uns Füße, dass wir fest stehn.
Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehn.
Gott will mit uns die Erde verwandeln.
Wir können neu ins Leben gehn.“
Darauf lohnt es sich zu hoffen.


Jens Weber
Pfarrer in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Hüllhorst-Oberbauerschaft