Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 07. Mai 2022

Christoph Krüger, Mitglied der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Lübbecke

Liebe und Aufmerksamkeit

Viele Menschen streben danach, ihr Leben und alles was drumherum ist, fest im Griff zu haben: Situationen, Dinge und auch andere Menschen unter Kontrolle zu haben. Selbstbestimmt zu leben. Auch wenn wir Menschen bereits so viele Dinge in der Welt beherrschen: Menschen zu (er-)schaffen ist und bleibt ein Geheimnis Gottes. Es gibt zwar bereits viele medizinische Möglichkeiten zur Unterstützung einer Schwangerschaft, aber auch hier gibt es nie eine Garantie, dass ein neuer Mensch entsteht. Und auf Knopfdruck bei Amazon oder Ebay ist ein Kind „Gott sei Dank“ auch nicht bestellbar.
Das Thema rund um die Entstehung des Lebens beschäftigt mich sehr, da meine Frau und ich in knapp 2 Monaten die Geburt unseres ersten Kindes erwarten. Für uns ein großes Wunder und ein Geschenk Gottes. Wir bereiten uns auf die Ankunft des Kindes vor, in dem wir ein Kinderzimmer gestalten, Wäsche kaufen und uns informieren, wie wir eine enge und feste Bindung zu unserem Kind aufbauen können. Wir wissen jetzt schon: das Kind wird für die nächsten Wochen und Monaten der Taktgeber sein und unsere menschlichen Planungen fest im Griff haben. Das Kind braucht dann Essen, wenn es Hunger hat, es muss gewickelt werden, wenn es die Hosen voll hat und es braucht vor allem Liebe und Geborgenheit.
Uns Erwachsenen geht es an vielen Stellen ähnlich. Auch wir freuen uns darüber, wenn andere Menschen uns ihre Liebe und Aufmerksamkeit schenken und sich freuen, wenn wir da sind. Erwarten wir das auch von Gott?
Gott kennt uns Menschen. Mehr noch: „Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen.“ schreibt David in Psalm 139,15. Gott kennt jeden von uns, noch bevor wir das Licht der Welt erblickt haben. Im Gebet, im Bibellesen, im Gottesdienstbesuch und im Austausch mit anderen Christen sind Situationen, in denen wir die Bindung zu Gott neu beginnen oder festigen können. Und weil Gott uns Menschen so liebt, ist er sogar in Jesus Mensch geworden um uns zu begegnen und mit uns ewig Gemeinschaft zu haben. „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3,16.
Und wenn unser Leben mal nicht nach unserem Plan verläuft oder man sogar die Kontrolle darüber verliert: „Ladet alle eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.“ 1. Petrus 5,7.


Christoph Krüger
Mitglied der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Lübbecke