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Bereitet dem Herrn den Weg. Unter diesem Motto aus Jes 40,3 steht die dritte Adventswoche. Das ist ein Aufruf zur Vorbereitung auf Weihnachten. Das Haus schmücken, Plätzchen backen, Kerzen anzünden, Geschenke für die Lieben aussuchen und besorgen… kommt einem da in den Sinn.
Doch der Aufruf des Propheten Jesaja meint etwas anderes. In eine dunkle Zeit ruft der Prophet diese Worte hinein. Das Volk wurde unterdrückt. Man durfte nicht dem eigenen Lebensstil nachgehen. Vieles war verboten, vieles nicht erlaubt oder möglich. Ich denke, derzeit ist das gut nachvollziehbar.
„Bereitet dem Herrn den Weg“ ist da eine Aufforderung, mit der dunklen Zeit umzugehen. Indem ich Gott, dem Herrn von Himmel und Erde, den Weg bereite und seine Ankunft erwarte, bekomme ich Kraft und Mut, die dunklen Zeiten durchzustehen.
Dem Herrn wird der Weg bereitet, indem man sich auf sein Kommen vorbereitet. Freudige Erwartung, Hoffnung auf die Ankunft, Bereitschaft sich ihm zu öffnen. Das sind Möglichkeiten der Wegbereitung. „Auf den Herrn harren“ ist der Ausdruck dafür in der Bibel.
Johannes Daniel Falk, der Dichter des Liedes „Oh, du fröhliche“, fällt mir da ein. Auch er erlebte eine dunkle Zeit. Durch die Typhusseuche verlor er vier seiner sieben Kinder. Doch er ließ sich nicht entmutigen, sondern nahm sich des Schicksals verwaister Kinder an. Er gründete in Weimar das ‚Rettungshaus für verwahrloste Kinder‘ und widmete den Kindern dort sein Lied. Ein Lied der Hoffnung.
Oh, du fröhliche Weihnachtszeit. Auf Weihnachten hin zu hoffen, dem Ort, an dem die Dunkelheit sich zum Licht hin wendet, dazu will das Lied ermutigen. Es wird nicht immer dunkel sein, will uns der Prophet Jesaja und auch das Lied von Johannes Falk verkünden. Hoffnungsvolles Warten auf den Herrn. Freudiges Harren auf den, der die Erlösung bringt. Das bedeutet dem Herrn den Weg bereiten. Das heißt auf den Herrn harren. Und die auf den Herrn harren, bekommen neue Kraft (Jes 40,31).