Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Worte der Besinnung für den 23. Februar 2019

Dr. Roland Mettenbrink, Pfarrer in Pr. Ströhen und Rahden

Zu welcher Generation gehören Sie? Zu den Traditionalisten, zur 68er Generation, den Babyboomern, den Genrationen X,Y oder Z? Haben Sie eine Verbindung zu Gott?

Das gesellschaftliche Klima und die Zeit, in der Menschen aufwachsen, prägt sie.
Jede Generation hat ihren eigenen Charakter. Die Vorkriegsgeneration, die Jahrgänge ab 1922, sind traditionalistisch eingestellt mit den sogenannten deutschen Tugenden: Fleiß und Pflicht. Die 68er, geboren ab 1940, war die flower-power-Generation, politisch und revolutionär, die Babyboomer, die Generation, erwachsen aus den starken Geburtenraten der Nachkriegsjahre bis Mitte der 60er Jahre hinein, praktizierte schon den neuen liberalen Lebensstil, der mit den 68ern anbrach. Die Babyboomer gelten als idealistisch, sie sind die Generation der Friedensdemonstrationen der 80er-Jahre. Der Beruf geht ihnen vor dem Privaten. Sie sind leistungs- und karriereorientiert.
Die Generation X, geboren zwischen 1965 und 1980, auch Generation Golf genannt, ist individualistisch geprägt, Lebensqualität ist wichtig, die Trennung zwischen Familie und Beruf. Das Glück finden sie in der Freizeit und in den schönen Angeboten des Marktes.
Sie sind unpolitisch.
Die Generation Y, auch die Millennials genannt, sie werden angesetzt von 1980 bis 1995, erlebte in der Kindheit die Anfänge des Internets und die zunehmende Globalisierung der Welt. Die Generation Y zeichnet sich gemeinhin durch ein hohes Bildungsniveau aus. Ihre Werte sind Vernetzung, Teamwork, work-live-balance und Optimismus.
Und wie sieht es mit der neuesten Generation, der sogenannten Generation Z, geboren ab 1995, aus? Sie sind vollständig mit den digitalen Medien großgeworden, mit facebook, whattsapp und instragramm. Sie gelten als äußerst pragmatisch und zweckmäßig. Ein Führerschein wird nicht mehr gemacht, um ein kultiges Auto zu fahren oder die Freude am Fahren zu erleben, sondern um möglichst bequem von A nach B zu kommen. Auch als schwer erreichbar für Kirche und andere Non-profit-Organisationen. Was allerdings aufhorchen lässt, sind die Freitagsdemonstrationen und die 16 jährige Schwedin Greta Thunberg in ihrem Einsatz für Klimaschutz und Ökologie. Bricht in dieser Generation ein neues gesellschaftliches Engagement auf?
Legendär sind die Worte Sokrates, ca. 400 Jahre vor Christus ausgesprochen:
„Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte.“
Frühere Generationen waren nicht besser und heutige sind nicht schlechter, sie sind einfach nur anders.
Intergeneratives Verstehen, Verstehen der jeweils anderen Generation, Empathie, Einfühlen,
sensible Kommunikation mit den Generationen wird die Verbindung mit Gott, mit dem Urgrund, aufzeigen und freilegen. „Denn bei Dir ist die Quelle des Lebens und in Deinem Licht sehen wir das Licht. (Ps. 36,10). Jede Generation hat großes positives Lebenspotential,
das sie in die Wirklichkeit dieses Lebens einbringt. Die Kraftquelle des Lebens generieren wir Menschen nicht aus uns selbst, wir sind an ihr angeschlossen und die Leitung ist geöffnet.
So wird es immer Glauben und ernsthaftes Leben aus dem Glauben heraus geben.
Angeschlossen an Gott werden uns seine Weisungen wichtig, die 10 Gebote, Gottes Gerechtigkeit, die uns unüberbietbar vorgelebt ist in Jesus Christus, in der Liebe.
Unabhängig, zu welcher Generation du gehörst, wenn Du dich daran hältst, ist es gut.


Dr. Roland Mettenbrink, Pfarrer in Pr. Ströhen und Rahden