Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Brot in Deiner Hand

Christine Scheele


Pfarrerin Christine Scheele

"Liebe Leserin, lieber Leser, am Samstag so richtig gut frühstücken, gerne auch mit Brötchen vom Bäcker. Das ist für mich ein großer Genuss. Dafür fahre ich manchmal in den Nachbarort. die Brötchen von dort liebe ich sehr. Diese Brötchen, das Brot das ist es schon. 
Mehr brauche ich oft nicht. Wie lebensnotwendig Brot ist und was es bedeutet, wissen alle, die im Krieg auf vieles verzichten mussten verzichten mussten. Ich bin sehr dankbar, dass ich ich guten Zeiten lebe, genieße Das Brot. Jesus Christus spricht auch von Brot : Er sagt: Ich bin das Brot des Lebens. 
Geben uns das Brot am Wochende ein Geschmack vom Brot, das den Körper stärkt, so ist das Brot, das JC selber ist, ein Geschmack von der Nahrung des Herzens und der Seele. Jesus Christus ist wie Nahrung, wenn man sich nähren läßt, wenn man zuläßt, dass er unser Herz durchdringt und manchmal verwandelt. Dann geschieht das, von dem folgende Geschichte erzählt:

„An der Jakobsstraße in Paris liegt ein Bäckerladen; da kaufen viele hundert Menschen ihr Brot. Der Besitzer ist ein guter Bäcker. Aber nicht nur deshalb kaufen die Leute des Viertels dort gerne ihr Brot. Noch mehr zieht sie der alte Bäcker an: der Vater des jungen Bäckers. Meistens ist nämlich der alte Bäcker im Laden und verkauft. Dieser alte Bäcker ist ein spaßiger Kerl. Manche sagen: "Er hat einen Tick." Aber nur manche. Die meisten sagen: "Er
 ist weise, er ist menschenfreundlich." Einige sagen sogar: "Er ist ein Prophet". Aber als ihm das erzählt wurde, knurrte er vor sich hin: "Dummes Zeug..."
Der alte Bäcker weiß, dass man Brot nicht nur zum Sattessen braucht. Und gerade das gefällt den Leuten. Manche erfahren das zum ersten Mal beim Bäcker an der Jakobsstraße - zum Beispiel ein Autobusfahrer, der einmal zufällig in den Brotladen an der Jakobsstraße kam.
"Sie sehen bedrückt aus", sagte der alte Bäcker zum Busfahrer. "Ich habe Angst um meine kleine Tochter", sagte der Busfahrer. "Sie ist gestern aus dem Fenster gefallen, vom zweiten Stockwerk!" - "Wie alt?" - fragte der alte Bäcker. "Vier Jahre", antwortete der Busfahrer. Da nahm der alte Bäcker ein Stück vom Brot, das auf dem Ladentisch lag, brach zwei Bissen ab und gab das eine Stück dem Busfahrer. "Essen sie mit mir", sagte der alte Bäcker zu ihm, "ich will an sie und ihre kleine Tochter denken." Der Busfahrer hatte so etwas noch nie erlebt, aber er verstand sofort, was der alte Bäcker meinte, als er ihm das Brot in die Hand gab. Und sie aßen beide ihr Stück und schwiegen und dachten an das Kind im Krankenhaus. Zuerst war der Busfahrer mit dem alten Bäcker allein. Dann kam eine Frau herein. Sie hatte auf dem nahen Markt zwei Tüten Milch geholt und wollte nun eben noch ein Brot kaufen. Bevor sie ihren Wunsch sagen konnte, gab ihr der alte Bäcker ein kleines Stück Weißbrot in die Hand und sagte: "Kommen sie, essen sie mit uns, die Tochter dieses Herrn liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Sie ist aus dem Fenster gestürzt. Vier Jahre ist das Kind. Der Vater soll wissen, dass wir ihn nicht allein lassen." Und die Frau nahm das Stückchen Brot und aß mit den beiden.“
– Brot des Lebens, Brot vom Himmel, Gottes Brot. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Wochenende."