Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Wir zeigen Gesicht! Musical in Pr. Oldendorf aufgeführt

Christine Scheele

Wir zeigen Gesicht!
Jugendchor führt im Gottesdienst Musical auf.


vl. Louisa Fricke, Hannah Feesmeier, Paula Rehm, Femke Hensel (liegend), Katharina Müller, Charlotte Feesmeier, Franziska Müller, Paula Fricke, Patricia Vortmeyer. Nicht auf dem Bild: Ann-Sophie Fründ

Der Gemeindesaal war gut gefüllt, bei den jungen Künstlern herrschte ein gewisse Aufregung. Und so war man froh als es endlich losging.
Pfarrer Michael Weber, der den Gottesdienst leitete, führte in das Thema ein und las die Geschichte vom Barmherzigen Samariter vor, die die Grundlage für das Musical darstellte. „Wir zeigen Gesicht“ so lautet der Titel, das von Thomas Riegler stammt. In dem Musical wird das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter neu interpretiert. Das 2001 entstandene Musical thematisiert rechte Gewalt in unserer Gesellschaft. Noch immer ist das Thema aktuell und hochbrisant in Anbetracht zunehmender Politikverdrossenheit, gesellschaftlicher sozialer Kälte und Unsicherheit und der seit Jahren schwelenden Flüchtlingskrise.
Gudrun Strenger, Leiterin des Chores, wurde unterstützt am Saxofon von Anja Vehling, Musikerin und Lehrerin an der Musikschule Lübbecke.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten Gesicht. Ihr Spiel war authentisch und ernsthaft. Man spürte: Das, was sie spielten ist ihnen wichtig. Das war „ihr“ Stück. Die Geschichte ist kurz erzählt: Ein Schwarzer wird von zwei Skins erst angepöbelt und dann zu Boden geworfen und geschlagen und getreten. Eine Lehrerin und ein Arzt gehen vorüber, helfen aber nicht. Nur der Obdachlose spricht die beiden Randalierer an und die Skins gehen weg.
So nah ist die Geschichte des barmherzigen Samariters, dass man gar nicht weit schauen muss, um Parallelen zu entdecken. In eingängigen Liedern sangen sich die Jugendlichen in die Herzen der Gottesdienstbesuchern und so sangen sie unter anderem: Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehen… So werden aus Fremden Nachbarn.
Die Jugendlichen trugen ihren Text nicht nur perfekt vor, sie verkörperten ihn. So war das Spiel überzeugend und glaubwürdig. entsprechend groß war dann auch im Anschluss der Applaus. Er war so groß, dass am Ende des Gottesdienstes eine Zugabe gesungen wurde.