Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

QM


Mit einem großen Gottesdienst und zahlreichen Beteiligten wurde der Abschluss des Qualifizierungsprozesses zur Verleihung des BETA-Gütesiegels an alle Kindertagesstätten des Kirchenkreises Lübbecke gefeiert. Foto: Jürgen Krüger



Umfangreicher Qualitätsentwicklungsprozess erfolgreich abgeschlossen – Kindergärten des Kirchenkreises Lübbecke feiern Abschluss der BETA-Zertifizierung

Text: Anja Schubert / Foto: Jürgen Krüger

Lübbecke/Altkreis Lübbecke. Grund zum Feiern hatten unlängst die evangelischen Kindergärten des Kirchenkreises Lübbecke. Mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Lübbecker St.-Andreas-Kirche und einer anschließenden geselligen Feierstunde im Gemeindehaus wurde der Abschluss des umfangreichen Qualitätsentwicklungsprozesses gefeiert.
Das Gütesiegel ist eine Auszeichnung der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA). Es wird an Einrichtungen verliehen, die sich ein besonderes Qualitätsmanagement-System erarbeitet haben. Inhaltlich befasst sich dieses mit Themen wie Leitbild, Personalentwicklung, Begleitung ehrenamtlicher Kräfte, Inklusion, Bildungsangebote, Partizipation der Eltern, Eingewöhnung in der KiTa, Übergang in die Schulzeit und Verpflegung.
Nachdem sich der Kirchenkreis Lübbecke 2011 dazu entschlossen hatte, mit dieser Zertifizierung aufbauend auf der Praxis die Qualität der Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft des Kirchenkreises zu verbessern, ging es ab 2012 in die „heiße Phase. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Friedrich Stork als stellvertretender Superintendent an diese Zeit des Aufbruchs. Jede Einrichtung für sich entwickelte ein Handbuch für die eigene Arbeit. Dieses stellt die Grundlage für das verliehene Gütesiegel dar.
Bereits im Jahr 2014 wurden die ersten Zertifikate überreicht, im Abschlussgottesdienst erhielten die letzten Einrichtungen ihre Zertifikate. Nun haben alle 25 Einrichtungen des Kirchenkreises Lübbecke den Qualifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen.
„Sie alle haben viel Arbeit auf sich genommen und ein großes Maß an Einsatzbereitschaft gezeigt“, lobte auch Edith Meier-Heßlau, Fachberaterin der Tageseinrichtungen des Kirchenkreises. „So wie sich ein Kind jeden Tag auf Unbekanntes einlässt und lernt haben sich auch die Erwachsenen auf einen kontinuierlichen Lernprozess eingelassen. Denn wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein“, erinnerte Meier-Heßlau mit einem Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach. Und stellte vor allem heraus: „Qualität zu liefern ist keine Einzelleistung. Sie entsteht aus der Summe aller Beteiligten“. „Aus einem undefinierbaren Ziel wurden Meilensteine, aus Meilensteinen wurden Wegmarken, aus Wegmarken wurden Wegweiser und schließlich war das Ziel erkennbar, der Sieg nach harten Zeiten auf der Rennbahn erreicht“, stellte Verwaltungsleiterin Elisabeth Halwe-Grote in ihrem Grußwort die Anstrengungen bildlich heraus. Sabine Prott vom Evangelischen Fachverband der Tageseinrichtungen für Kinder in Westfalen und Lippe lobte noch einmal die die konstruktive Zusammenarbeit aller am Projekt beteiligten. „In der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements ist der Kirchenkreis Lübbecke damit zukunftssicher aufgestellt.“ Helmut Poggemöller, Leiter des Jugendamtes des Kreises Minden-Lübbecke lobte neben der guten Zusammenarbeit den Mut aller Erzieherinnen und Erzieher, sich so engagiert mit dem Bildungsauftrag auseinanderzusetzen.
„Mit diesem Siegel wird der hohe pädagogische und religionspädagogische Standard der Kindergärten dokumentiert“, so Pfarrer Roland Mettenbrink, der zudem Grüße des Pädagogischen Institutes in Villigst und der landeskirchlichen Steuerungsgruppe „Mit Kindern neu anfangen“ überbrachte. „Wir alle wissen, welche Verantwortung und Chance in der Erziehung von Kindern liegt, denn mit ihrer Unvoreingenommenheit lässt sich die Welt verändern.“ Diese Kompetenz des verantwortungsbewussten und bewussten pädagogischen Handelns hätten die Einrichtungen mit der Zertifizierung unter Beweis gestellt. Anja Schubert

QM in den Kitas

Friederke Grube WB

Drei Jahre haben sie daraufhin gearbeitet. Sind zusammengewachsen, haben Erfahrungen gesammelt und ihre eigene Praxis reflektiert. Nach drei arbeitsintensiven Jahren stand nun der Abschluss bevor: Die Übergabe der QM-Zertifikate an die Kindergärten im Kirchenkreis Lübbecke. In der St. Andreas Kirche versammelten sich alle 25 ausgezeichneten Kindergärten, um gemeinsam ihre Anstrengungen zu feiern. Was genau aber ist dieses ‚QM‘? QM steht für Qualitätsmanagement und dieses haben sie auf den Prüfstand gestellt. Für jede evangelische Kindertageseinrichtung gibt es das Bundesrahmenhandbuch, das einen Leitfaden für den Aufbau eines Qualitätmanagementsystems enthält. Die Kindergärten orientieren sich an den darin 36 enthaltenen Schritten des Leitfadens und dokumentieren ihre Erfahrungen, reflektieren ihre Arbeit und versuchen so, ein qualitatives Management aufzubauen, um eine für die Kinder gerechte Erziehung zu ermöglichen. Dies alles halten sie in einem Handbuch fest, damit sie sich auch in Zukunft an den Leitfaden halten können und die Anstrengungen der letzten drei Jahre fruchten können. Die Auszeichnung wird übergeben von der ‚Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. ‘ (BETA)
Im Gottesdienst in der Andreas Kirche wurden die letzten vier Kindergärten mit dem sogenannten BETA-Gütesiegel ausgezeichnet: Kindergarten Arche Noah aus Blasheim, Kindergarten Schatzinsel aus Lübbecke, die Kindertagesstätte des Familienzentrums Arche in Oberbauerschaft und der Kindergarten Wannewupp aus Nettelstedt! Die 21 weiteren ausgezeichneten Kindertagesstätten hatten ihre Zertifikate bereits von Sabine Prott vom Evangelischen Fachverband der Tageseinrichtungen für Kinder in Westfalen und Lippe überreicht bekommen. Sie war es auch, die den Erzieherinnen mit auf den Weg gab, ihr nun erreichtes Wissen und ihre Erfahrungen mit dem ‚Qualitätsmanagement‘ mit in den Alltag zu nehmen, denn das sei nun der schwerste Teil an der Zertifizierung. Ein besonderer Dank ging an diesem Feierabend an Sabine Prott, aber auch an Tanja Moßwinkel, die als Qualitätsbeauftrage den Erzieherinnen und Erziehern tatkräftig zur Seite stand. An diesem Abend wurde viel Dank ausgesprochen, an die Erzieher, die Eltern, den Trägerbund und alle schienen sehr gerührt von der abgeschlossenen Zertifizierung. Wie wichtig das Qualitätsmanagement in allen Bereichen des Lebens sei, das betonte besonders Pfarrer Friedrich Storck, denn die Verschriftlichung sichere die Qualität des Handelns. Schön gesagt. Nach weiteren Danksagungen von der Verwaltungsleiterin Frau Elisabeth- Halwe Grote und dem Vorstand des Trägerbundes Roland Mettenbring hieß es dann endlich: Feiern bis die Schwarte kracht. Über einen roten Teppich gelangen die 220 geladenen Gäste in das Gemeindehaus, um bei Musik und Getränken sich selbst zu feiern. Zu Recht!