Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Proben für das Martin Luther King Musical in Lübbecke

Imme Lorek


"I have a dream" (Ich habe einen Traum): Auch heute noch ist die berühmte Rede vom schwarzen Bürgerrechtler und Baptisten-Pastor Martin Luther King unvergessen und aktueller denn je. Sie markierte in den 60-igern das Ende der Rassentrennung in den USA und den Aufruf zum friedlichen Miteinander in der ganzen Welt. Brisanz genug für eine große Musical-Produktion hat der Stoff allemal. Mit einem Aufgebot von insgesamt 1000 Chorsängern wird das Chormusical "Martin Luther King" aus der Feder von Andreas Malessa auch in Minden gastieren, und zwar am 22. Februar um 19 Uhr und am 23. Februar um 17 Uhr in der Kampa-Halle. Für die Musik verantwortlich zeichnen Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken. Aufgrund eines neuen Brandgutachtens ist von einer Schließung der Kampa-Halle ab November die Rede (Das MT berichtete). Marcel Volkmann von der Stiftung "Creative Kirche“ ließ sich dadurch nicht irritieren. Bereits 2015 seien Pläne über eine neue Multifunktionshalle diskutiert worden. Falls es wirklich zu einer Schließung kommen sollte, werde das Chormusical in einer anderen Location in der Region stattfinden. Welche das sein könnte, werde zur Zeit jedoch nicht bekannt gegeben, so Volkmann.

"Das Faszinierende an der Aufführung des Chormusicals ist, dass alle Generationen vertreten sind, von 7 bis über 80", so Marcel Volkmann von der Stiftung "Creative Kirche" als einer der großen Mitveranstalter. Weitere Veranstalter des Projekts sind die Evangelische Kirche von Westfalen, die Evangelische Kirche in Deutschland und die Kirchenkreise Minden, Lübbecke, Vlotho und Herford. Zur ersten gemeinsamen Probe trafen sich die Sängerinnen und Sänger jetzt in der Stadthalle in Lübbecke. Dass die Mitwirkenden Freude am Singen und hohe Motivation mitbrachten, war sofort spürbar, als Danny Neumann die ersten Aufwärmübungen machte. Der Kirchenmusiker aus Bad Oyenhausen dirigierte mit viel Elan und Fingerspitzengefühl. Als weiterer Dirigent ist Landeskirchenmusikdirektor Harald Sieger vorgesehen. Viele Mitglieder der einzelnen Projektchöre hatten bereits Chorerfahrung. So auch Lydia Bredemeier, die im Mindener Projektchor singt. "Ich habe bereits bei etlichen Produktionen mitgemacht, so zum Beispiel beim Poporatorium "Martin Luther", das unter anderen in Hannover und Loccum aufgeführt wurde", schwärmte die Mindenerin.

"Go down, Moses" aus einem der bekanntesten Gospels hieß es dann auch während der Probe in der Stadthalle. Er wird in deutscher Version gesungen und handelt von sozialer Gerechtigkeit und gegenseitigem Respekt. Das Musical soll aber kein Missionsprojekt sein, vielmehr eine Unterhaltungsshow mit Tiefgang. Die Aufführung ist eine Mischung aus verschiedenen Stilrichtungen der 60-iger von Mowtown bis Rock'n Roll. Beginnend mit dem tödlichen Schuss ranken sich die Gesangs- und Spielszenen um Leben und Wirken des schwarzen Nobelpreisträgers und Friedensbotschafters und seine Mitstreiterin Rosa Parks.

"Trotz der Tragik wird auch auf der Bühne gelacht", erläuterte Volkmann. Der Traum lebt weiter, das sei eine zentrale Botschaft. Zum Singen eingeladen wurde jeder, der Spaß hat und dabei sein möchte. "Auf ein Casting haben wir bewusst verzichtet, denn Singen kann man lernen", lautete das Resümee. Im kommenden Jahr wird das Musical mit rund 15.000 Sängern auf Deutschlandtournee gehen. In elf Stationen, darunter auch Großstädte wie Hamburg, Hannover und Bochum, sind Aufführungen geplant. Daher sind die Veranstalter auch sehr stolz, dass Minden mit im Veranstaltungsprogramm ist. In der Bigband und unter den Solisten sind hochkarätige Profimusiker von internationalem Rang. So konnte für die Hauptrolle Gino Emnes gewonnen werden, der bereits bei zahlreichen Musicalproduktionen mitwirkte. Ein Projekt dieser Größenordnung braucht natürlich großzügige Zuschussgeber, so Volkmann. Er freute sich, dass die Veranstalter dafür den Verbund der Volksbanken OWL und die Wirtschaftsprügungsgesellschaft Curacon gewinnen konnten.