Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Orgelspiel zur Arche Noah

Westfalen-Blatt

Lübbecke (ria). »Die Arche Noah«, ein Kinder-Orgelkonzert, hat am Sonntag den Auftakt zum achten Orgelsommer im Evangelischen Kirchenkreis Lübbecke gemacht. Die Kombination aus Stücken von Johann Sebastian Bach und der biblischen Geschichte, von Johannes Matthias Michel, einem zeitgenössischen deutschen Kirchenmusiker, zu einem Konzert für Sprecher und Orgel arrangiert, hatte für kleine als auch große Besucher ihren Reiz.

Sabine Hafer, Lehrerin der Grundschule Gehlenbeck, las die Geschichte, zu der Illustrationen auf Leinwand gezeigt wurden, begleitet von Heinz-Hermann Grubes Orgelspiel. Dass sowohl die Bilder als auch die Geschichte nicht alles erzählen können, was die »Arche Noah« an Inhalt und Emotionen zu bieten hatte, erklärte Grube eingangs: »Die Orgel will die Geschichte erzählen, auf ihre eigene, farbige Weise. Sie bringt Gefühle in die Geschichte, Aufregung und am Ende eine große Beruhigung.«

Welch überraschende Verbindungen sich aus Musik und Geschichte ergeben können, erlebten die Besucher in dem Konzert. Der Eingangschor der »Johannespassion« begleitete die Beschreibung vom Chaos auf der Erde, bevor Gott mit der Sintflut eingriff. Die Invention Nr. 8 in F-Dur illustrierte das Gespött der Leute, die sich über Noahs Baupläne lustig machten. Ein Orgel-Pedal-Solo ließ erahnen, wie der Boden der Arche bebte, als Nashörner und Nilpferde auf das Schiff kamen, während langbeinige Störche und Giraffen graziös zu »Wachet auf, ruft uns die Stimme« den Steg hinaufschritten. Zu »Jesus bleibet meine Freude« erscheint schließlich der Regenbogen als Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen.

Nach dem Konzert folgten einige der jungen Besucher Grubes Einladung, sich die Orgel einmal aus der Nähe anzusehen. Allein die Größe des Instruments, aus so ungewohnter Nähe betrachtet, schien zu beeindrucken, so dass einige der jungen Musikliebhaber stets in sicherer Nähe ihrer Eltern blieben. Dass die Orgel auch als »Königin der Instrumente« bekannt sei, erklärte der Kantor und ließ die Kinder eine Orgelpfeife, von der sich in der Lübbecker Orgel etwa 1.500 Stück befinden, aus der Nähe betrachten. Er erklärte, wie laute und leise Töne erzeugt werden und demonstrierte das Spiel mit den Pedalen. Auf dem Kirchplatz klang der Abend bei einem Glas »Orgelwein« aus.

Am 21. Juli macht der Orgelsommer um 18 Uhr in der Michaelskirche in Espelkamp Station.

Quelle: Westfalen-Blatt vom 17. Juli 2018