Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Modernisierung des Brandschutzes beim Alten- und Pflegeheim am Kirchplatz in Lübbecke

Alexander Kröger


Das Evangelische Alten- und Pflegeheim, Ansicht aus dem Garten an der Straße Geistwall

Lübbecke, den 02. Dezember 2022

Bundesweit kommt es immer mal wieder zu Bränden in Altenheimen. Zum Beispiel im September in Oldenburg, wo Menschen zu Schaden gekommen sind. Die Pflege- und Gesundheitsdienst gGmbH ist Trägerin des Evangelischen Alten- und Pflegeheims am Kirchplatz in Lübbecke. Die gemeinnützige Gesellschaft installiert jetzt vorsorglich zusätzliche Brandschutzmaßnahmen.

Seit der Eröffnung des Altenheimes im Jahre 1935 wurde das Gebäude mehrmals erweitert, umgebaut und modernisiert. „Wir legen größten Wert auf die Sicherheit und das Wohlergehen der uns anvertrauten Menschen und unserer Mitarbeitenden. Deswegen arbeiten wir regelmäßig an der zeitgemäßen Weiterentwicklung unserer qualitativ hochwertigen Angebote und Einrichtungen“, sagt Lutz Schäfer.

Schäfer ist Geschäftsführer der „DIE DIAKONIE Pflege- und Gesundheitsdienst gGmbH“ und Vorstand des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Lübbecke. Das Diakonische Werk und die Evangelische Kirchengemeinde Lübbecke sind die beiden Gesellschafter der gemeinnützigen Gesellschaft, die das Alten- und Pflegeheims am Kirchplatz betreibt.

Seniorenheime sind sogenannte Sonderbauten und müssen besonders umfangreiche Brandschutz-Anforderungen erfüllen. Diese gesetzlichen Bestimmungen wurden in der Vergangenheit kontinuierlich verschärft und werden von den zuständigen Behörden im Sinne eines vorbeugenden Brandschutzes streng ausgelegt.

Nach Auskunft des Geschäftsführers sei im Auftrag der Altenheim-Trägerin in den vergangenen Monaten von externen Fachleuten ein neues, sogenanntes Interimsbrandschutzkonzept entworfen worden. Ziel sei es, möglichst kurzfristig zusätzliche Brandschutzmaßnahmen einzurichten, um weiterhin Brände zu verhindern und die ordnungsrechtlichen Bestimmungen zu erfüllen.

In dem alten, verwinkelten Gebäudeensemble am Kirchplatz ist der Brandschutz eine besondere Herausforderung für alle Beteiligte. Die Altenheim-Betreiberin hat nicht nur externe Fachleute mit ins Boot geholt, sondern stimmt alle erforderlichen Maßnahmen mit der zuständigen Behörde ab. „Wir arbeiten partnerschaftlich mit der Stadt Lübbecke zusammen. Die städtischen Fachleute achten sehr genau auf den Brandschutz, und das ist auch gut so“, sagt Schäfer.

Die Altenheim-Betreiberin hat in ihrem Interimsbrandschutzkonzept mehrere Maßnahmen entwickelt, die spätestens bis zum Frühjahr 2023 umgesetzt werden. Beispielsweise soll die vorhandene technische Brandmeldeanlage komplett modernisiert werden. Bis das soweit ist, werden nächtliche Brandwachen eingesetzt. „In Absprache mit der Stadt Lübbecke haben wir ab sofort immer nachts zusätzlich drei speziell qualifizierte Menschen vor Ort, die als Brandwachen im Haus sind. Tagsüber ist das nicht notwendig, weil dann deutlich mehr Mitarbeitende als nachts da sind“, erklärt Schäfer.

Eine bauliche Maßnahme erfolgt an der Ostseite des Gebäudes zum Geistwall hin. Hier wird eine Außengerüsttreppe als zusätzlicher Fluchtweg angebaut. Außerdem können bis zum Frühjahr einer der Speise- und Aufenthaltsräume sowie fünf Einzelzimmer nicht mehr genutzt werden. Die fünf Bewohnerinnen und Bewohner der Einzelzimmer ziehen innerhalb des Gebäudes um.

„Wir wissen, dass die jetzigen Maßnahmen und Veränderungen überraschend sind, manche Gewohnheiten durcheinanderbringen und vielleicht auch als störend empfunden werden. Aber wir bitten um Verständnis, da diese Maßnahmen zum Wohle und zur Sicherheit aller sind“, sagt Schäfer.

Hintergrund

Das Evangelische Alten- und Pflegeheim verfügt über eine lange Geschichte. Die Anfänge sind im Jahre 1897 im Siechen- und Pflegehaus Lübbecke zu finden. Am 1. August 1935 erfolgte dann die Eröffnung des Evangelischen Altenheims im Besitz der Evangelischen Kirchengemeinde Lübbecke.

Heute verfügt das Haus mitten in Lübbecke über vier Wohnbereiche mit 100 Plätzen in Einzel- und Doppelzimmern, davon mehrere mit eigenem Balkon. Durchschnittlich sechs Plätze stehen für die Kurzzeitpflege zur Verfügung. Das ganze Haus ist barrierefrei und wurde zuletzt 1996 umfangreich umgebaut. Menschen mit fortgeschrittener Demenz haben einen besonders geschützten Bereich mit entsprechend qualifiziertem Personal. Insgesamt arbeiten 90 Frauen und Männer in dem Evangelischen Alten- und Pflegeheim.


Lutz Schäfer, Geschäftsführer „DIE DIAKONIE Pflege- und Gesundheitsdienst gGmbH“