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Halten die Konzeption in Händen, Carsten Schöneberg, Jutta Hovemeyer, Sup. Dr. Uwe Gryczan, Roland Mettenbrink
Mit großem Engagement und Disziplin beriet die Kreissynode über die Finanzen, die Kirchenkreiskonzeption und informierte sich über die Besuche der Partnerschaftskreise in Tansania und Indonesien.
Immer kostenintensiver und aufgedrückt: Verwaltungsapparat sorgt bei Herbstsynode für Unmut unter Pfarrern
DIE THEMEN DER HERBSTSYNODE DES KIRCHENKREISES LÜBBECKE HABEN BEI DEN BETEILIGTEN DURCHAUS DEBATTEN AUSGELÖST.
Lübbecke (Art). Die Herbstsynode des Kirchenkreises Lübbecke ist immer wieder gleichbedeutend mit der Bearbeitung eines großen Papierbergs voller Zahlen. Auch bei der Zusammenkunft im An-dreas-Gemeindehaus verabschiedeten die 70 stimmberechtigten Synodalen den Haushalt für 2019. Man sei froh, dass unter dem Strich eine schwarze Null stehe, sagte Bernd Kammann. Als Vorsitzender des Finanzausschusses gab er mit Verwaltungsleiter Carsten Schöneberg einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben und den Haushalt für 2019.
Der Haushaltsplan für das Jahr 2019 enthält in der Gewinn- und Verlustplanung die für die Finanzausgleichskasse voraussichtlich anfallenden Erträge und Aufwendungen. Zudem sind im Investitions- und Finanzierungshaushalt die zu leistenden Einnahmen und Ausgaben aufgeführt. Es wurden folgende Beträge in der Gewinn- und Verlustplanung bekannt gegeben: Den ordentlichen Erträgen von etwa 11,4 Millionen Euro stünden ordentliche Aufwendungen von etwa 11,69 Millionen Euro und Rücklagenzuführungen von 79.370 Euro gegenüber. Komplettiert mit Finanzerträgen von 270.800 Euro und zulässigen Rücklagenentnahmen von 112.000 Euro ergebe sich ein positives Bilanzergebnis. Dies wurde mit 3249 Euro angegeben.
Positiv sei ebenso, dass die kommenden Jahre ein weiter steigendes Kirchensteueraufkommen erwarten lassen. Doch Kammann machte auch darauf aufmerksam, dass die früher verfügbare freie Spitze sich heute einer schwarzen Null nähere. Wer einen vertieften Blick in das Zahlenwerk nahm, konnte erkennen, dass sich an bestimmten Stellen beunruhigende Kostenexplosionen auftaten.
»Das Einzige, was bei Kirche wächst, ist Verwaltung« nannte Pfarrer Christoph Ovesiek aus Tengern das beim Namen, was vielen seiner Pfarrkollegen ebenfalls Sorge bereitet. »Ist das wirklich alles notwendig? Wir sind knapp davor, dass die Arbeit von Pfarrern vor Ort und Verwaltung dasselbe kosten. Ich sitze manchmal da und glaube nicht, was ich sehe. Ich denke immer noch, dass in der Kirche eher etwas anderes nötig ist«, sagte Ovesiek.
Auch Pfarrer Steffen Bäcker aus Bad Holzhausen ärgerte sich: »Alles schrumpft: Gemeindemitgliederzahlen, das Interesse junger Menschen an der Kirche, der Etat in den Gemeinden. Nur die Verwaltung wächst. Und das in einer Zeit, in der durch Digitalisierung immer mehr von Entbürokratisierung gesprochen wird. Immer weniger wird das Geld, das in die Gemeindearbeit fließt.«
Kammann und auch Carsten Schöneberg erläuterten, dass man sich im Finanzausschuss dessen bewusst sei. »Doch es sind Einflüsse von außen, die uns an Vorgaben binden und diesen Kostenaufwand verursachen.« Der Einführung des neuen Buchführungssystems NKF ab Anfang 2019 sei der Großteil des höheren Verwaltungsaufwandes geschuldet. Carsten Schöneberg: »Die Einführung des Systems ist von der Landessynode beschlossen und verpflichtend an uns weitergegeben worden.«
Die Einführung des NKFs erfordere Fachleute. »Und selbst die sprechen von 20 bis 40 Prozent zusätzlichem Verwaltungsaufwand«, sagte Kammann.
Unverständnis machte sich bei der Frage breit, warum die Delegierten aus den Kirchenkreisen diese Bürokratisierung nicht haben abwenden können. Noch dazu hielt Pfarrer Friedrich Stork aus Blasheim die Umsetzung für übereilt. Es habe auch das Gerücht gegeben, dass seitens der Landessynode in den Kirchenkreisen eine Verschiebung der Einführung angefragt worden sei. »Wir stehen kurz vor der Einführung. Da ist der Zug nicht mehr zu stoppen und eine Verschiebung hätte noch weitere immense Kosten bewirkt«, sagte der Verwaltungsleiter.
Auch die Kosten für die Kitas des Trägerverbundes seien steigend, weil mehr Kinder diese Einrichtungen besuchten und ein nicht unerheblicher Anteil der Kinder integrativ zu betreuen sei. Die offene Ganztagsbetreuung an den Grundschulen Gehlenbeck und Nettelstedt sei hingegen ein Bedarfsdeckungsbetrieb.