Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Kreissynode tagt in der Stadthalle

Pfarerin Christine Scheele

 

Hier finden Sie einen Artikel der Neuen Westfälischen vom 03. September 2020 und hier einen Artikel aus dem Westfalen-Blatt vom selben Datum. 


Kreissynode tagt in der Stadthalle


Deligierte wählten Mitglieder in den Kreissynodalvorstand und in alle Ausschüsse und Gremien

Es war eine gut organisierte Synode. Die Coronabedingungen wurden sehr ernst genommen, jeder hatte seine Zahl und seinen Platz. Mit einem Abstand von 1,50 Metern nahmen die Menschen mit Maske Platz. Dort wurden sie abgenommen.

Durch die von Wahlen geprägte Synode führte Superintendent Dr. Uwe Gryczan. Vorbereitet waren sie vom Nominierungsausschuss unter der Leitung von Sigrid Mettenbrink. Sie bedankte sich bei den ausscheidenden Mitgliedern der Ausschüsse und Gremien für den Dienst, der mit Kraft und Kreativität manchmal über einige Jahrzehnte hinweg ging. Neben den Wahlen wurden die Ausführungen zur „Seebrückenarbeit“ von Rüdiger Höcker und der Kirchensteuerbericht vom juristischen Vizepräsidenten der westfälischen Landeskirche mit besonderer Spannung erwartet.

Nach der Andacht von Pfarrer Reinhard Ellsel trug Superintendent Dr. Gryczan seinen Tätigkeitsbericht vor. Er stand ganz im Zeichen der Herausforderungen, vor die die Coronapandemie den Kirchenkreis und alle Organe und Gemeinden stellten.


 
In einem ersten Teil berichtete er von dem Beginn der Coronaepidemie und den Verunsicherungen für die Kirche vor Ort und das Verbot von Gottesdiensten und Probenarbeit. Die Verbote durch die Corona-Schutzverordnung mussten auch für die Kirche umgesetzt werden. Nachdem keine Gottesdienste möglich waren, gab es viele kreativen Ideen der geistlichen Begleitung: vom You Tube Kanal, über Glockengeläut und das Spielen der Bläser am Sonntag von den Gärten aus. Andachten wurden über Briefkästen verteilt. Nach der Lockerung wurden am 10. Mai die ersten Präsenzgottesdienste gefeiert. Eine große Erleichterung waren die Lockerungen in den Altenheimen, die nun Besuch wieder erlaubten. Die synodale Jugendarbeit entwickelte Alternativen für die ausgefallenen Ferienfreizeiten. Mit weiteren Lockerungen durften auch Taufen und Jubiläen im angemessenen Rahmen stattfinden.

Der Kirche werde vorgeworfen, gegen die Beschneidung von Freiheitsrechten nicht entschlossen protestiert zu haben. Demgegenüber kommt Gryczan zu dem Ergebnis: „Dass wir in unserer Region immer versucht haben …verantwortlich zu entscheiden und zu handeln.

In besonderer Weise nahm Gryczan Bezug auf digitale Angebote. Es sei viel Kreativität und Potential erkennbar gewesen.

Dr. Gryczan wünscht sich auch für die Zukunft weitere digitale Angebote.

Im Weiteren blickt Gryczan auf die ökumenischen Partner auf Sumatra, Sierra Leone und in Tansania. Sie seien durch Corona in einer besonderen Situation. Konkrete Hilfen aus der Region mildere die Not. Zum Schluss seiner Ausführungen ging er auf die Flüchtlinge ein. Auch da sei weiterhin Solidarität wichtig. „Wir können dies“, sagte Dr. Gryczan, „weil wir in der Gewissheit leben, dass Gott uns nicht gegeben hat den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Tim 1)

Es folgten in einem Abstimmungsmarathon die Wahlen zum KSV und zu den Ausschüssen und Gremien.



Im KSV wieder gewählt wurden neben der Assessorin Barbara Fischer, der Scriba Roland Mettenbrink, Inge Sauerbrey, Dr. Ulrike Schäfer, Jörg Halstenberg . Neu dazu kamen Arnold Konow und Jens-Hermann Kleine. Nicht wieder kandidierten Jutta Hovemeyer und Ingrid Hölscher.

Neben dem KSV wurden die Ausschüsse und Gremien gewählt oder bestätigt.

Nach den Wahlen machte Sup. i.R. Rüdiger Höcker auf das Projekt „Seebrücke“ aufmerksam. Ziel sei es, die Flüchtlingsarbeit vor Ort in den Städten und Gemeinden zu verankern. In einem berührenden Vortrag betonte der Theologe: „Es geht um die Werte des Grundgesetzes.“



Unter Punkt 8 der Tagesordnung informierte Dr. Arne Kupke, juristischer Vizepräsident der Landeskirche, über die finanzielle Situation. Er unterschied zwischen Fakten, die nicht gewusst werden, und Annahmen. „Prognosen sind unsicher, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ , zitierte Kupke kurzweilig Karl Valentin und Mark Twain. Man könne zwar Dinge annehmen, aber die seien im Moment sehr unsicher, daher sei es geboten, nur sehr vorsichtig zu sein. Grundsätzlich sagte der Vizepräsident, seien nicht Austritte das Problem, sondern der demografische Wandel. Daher rechnet man mit einem Rückgang um 25 % bis 2030. Durch Corona sei von Januar bis Juli ein Rückgang von 5,6 % zu verzeichnen. Noch gebe es keine Mitglieder und Finanzzahlen, ebensowenig könne man etwas über die Wirtschaftsentwicklung im 2. Halbjahr bzw. Über 2021 sagen. Die westfälische Kirche nimmt an, dass die Einnahmen im Vergleich von 2019 um 10 % zurückgehen werden. Das seien Einschnitte. Es sei geboten, „auf Sicht zu fahren und die Entwicklung genau zu beobachten. Für die Haushaltsplanung von2022 sei noch gar nichts zu sagen,“ sagte der Finanzexperte der EKvW.

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Kirchensteuereinnahmen sinken


Synode des Kirchenkreises Lübbecke – Hauptgrund ist der demografische Wandel

Mit Dr. Arne Kupke, Landeskirchenrat Dr. Thomas Heinrich und Superintendent i.R. Rüdiger Höcker konnte Superintendent Dr. Uwe Gryczan kompetente Gäste begrüßen. Foto: Anja Schubert Mit Dr. Arne Kupke, Landeskirchenrat Dr. Thomas Heinrich und Superintendent i.R. Rüdiger Höcker konnte Superintendent Dr. Uwe Gryczan (links) kompetente Gäste begrüßen. Foto: Anja Schubert


MIT DR. ARNE KUPKE, LANDESKIRCHENRAT DR. THOMAS HEINRICH UND SUPERINTENDENT I.R. RÜDIGER HÖCKER KONNTE SUPERINTENDENT DR. UWE GRYCZAN KOMPETENTE GÄSTE BEGRÜSSEN. FOTO: ANJA SCHUBERT MIT DR. ARNE KUPKE, LANDESKIRCHENRAT DR. THOMAS HEINRICH UND SUPERINTENDENT I.R. RÜDIGER HÖCKER KONNTE SUPERINTENDENT DR. UWE GRYCZAN (LINKS) KOMPETENTE GÄSTE BEGRÜSSEN. FOTO: ANJA SCHUBER

Lübbecke (art). Auf der Synode des Kirchenkreises Lübbecke hat Dr. Arne Kupke, juristischer Vizepräsident der Landeskirche, über die Kirchensteuerentwicklung referiert. Man könne zwar Dinge annehmen, aber diese Annahmen seien im Moment sehr unsicher. Grundsätzlich seien nicht Kirchenaustritte und nicht Corona das Problem, sondern der demografische Wandel. „Corona dreht die Schraube nur ein wenig schneller.“

Man rechne daher mit einem Kirchensteuerrückgang um 25 Prozent bis zum Jahr 2030. Durch Corona sei von Januar bis Juli ein Rückgang von 5,6 Prozent zu verzeichnen. Noch gebe es keine neueren Mitglieder- und Finanzzahlen, ebenso wenig könne man etwas über die wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr oder gar über dieses hinaus sagen. „Die westfälische Kirche nimmt an, dass die Einnahmen im Vergleich zu 2019 um 10 Prozent zurückgehen werden“, so der Experte vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen. Das seien Einschnitte, die ein Fahren auf Sicht und eine genaue Beobachtung der Entwicklungen erforderlich machten. Für die Haushaltsplanung 2022 sei noch gar nichts zu sagen.

Quelle: Westfalen-Blatt vom 02.09.2020

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Die Mitglieder des Kreissynodalvorstandes von links nach rechts:



Jörg Halstenberg
Arnold Konow
Sup Dr. Uwe Gryczan
Roland Mettenbrink
Jutta Hovemeier,( ausscheidend)
Jens Hermann Kleine
Inge Sauerbry
Barbara Fischer
Ingrid Hölscher(ausscheidend)
Dr. Ulrike Schäfer(fehlt)