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Es ist schon ungewöhnlich, dass junge Menschen Pfarrerinnen und Pfarrern eine Andacht halten. Im adventlichen Treiben unterbrachen Schülerinnen und Schüler die Routine der Theologinnen und Theologen und zeigten in Form eines Anspiels den Beitrag der Schule für das kirchliche Leben.
Unter dem Titel „ Kirche macht Schule“ zeigten sie eine Szene vom Kirchentag. Jugendliche fragten Besuchende, was sie sich unter einer evangelischen Schule vorstellten. Respekt, Offenheit, den ganzen Menschen sehen, waren wichtige Bausteine, von dem eine kirchliche Schule lebt. Diese Werte bringt sie in die Kirche und in die Gesellschaft ein.
In einem zweiten Abschnitt stellen die Jugendlichen auch den Pfarrerinnen und Pfarrern die Frage, was für sie eine kirchliche Schule ausmacht. Die Andacht endete mit dem Abendmahl.
Nach anschließendem Frühstück stellten Jugendliche den Pfarrerinnen und Pfarrern Fragen zu ihrer Jugendfreundlichkeit. Die Antworten zeigten, dass es in jeder Gemeinde vielfältige Jugendarbeit gibt, die offen für Neues ist. Dazu gehört auch die Beteiligung von Menschen an der Vorbereitung von Gottesdiensten. Eine besondere Frage galt dem „Zungenreden“, einer besonderen Form geistlichen Lebens. Sie hat in der Volkskirche nur einen kleinen Raum, da sie als Kirche des Wortes immer auch das Verstehen des Erlebten nötig hat.
Im Anschluss zeigte Schulleiterin Schellong Aspekte einer kirchlichen Schule auf. Ein wichtiger Aspekt sei das persönliche Gespräch, Das brauche Pflege. Im Mittelpunkt stehe der Schüler als Mensch, mit seiner Biographie und seinen Umständen, sagte die engagierte Theologien und Pädagogin: „Wir brauchen Texte und Liturgie. Im Vater Unser erfahren wir Vergewisserung und Gemeinsamkeit. Wir wissen: Es gibt Verzeihung.“ In Texten, Geschichten und Liedern erkenne man menschliches Leben. Da gibt es Visionen. Eine besonderer Aspekt sei, die Sprachfähigkeit für das Leben zu stärken und zu erhalten. Es gebe gefüllte Worte, wie den Segen. Die Fähigkeit der christlichen Sprache umfasse auch die dunklen Seiten, schließe ein, das Leid auszuhalten.
Nach diesen systematischen Erklärungen nannte Schellong einige Fakten und Daten. Nach ihnen sind 61 % des Gymnasiums evangelisch, 12% ohne Bekenntnis, weitere Schülerinnen und Schüler kommen aus Freikirchen. Bis zur 12. Klasse sei Religion Pflichtfach, 2/3 der Schüler belegen Religion bis zum Abitur. Neben dem Religionsunterricht bietet das Söderblomgymnasium Andachtskurse an, in denen Schülerinnen und Schüler Gottesdienste vorbereiten, ein Alternativer Religionskurs sei ganzheitlich ausgerichtet. Dort hätten Gruppendynamik und Bibliodrama ebenso Raum wie kinesiologische Übungen. Zum Abschluss bedankte sich Superintendent Dr. Uwe Gryczan für den eindrücklichen Vormittag und betonte die Bedeutung der christlichen Schule für Kirche im Lübbecker Land.