Kindergarten Regenbogen
Kinder feiern Gottesdienst
„Was ist ganz klein?“, Pfarrer Eberhard Helling schaut in die Gesichter der Kindergartenkinder, die am Freitag zu der Kindergartenandacht zusammengekommen sind. Mit der Geschichte vom Samenkorn erklärt der Kinderfreund zugewandt und anschaulich, wie aus einem Samenkorn ein Brot wird.
Ca. 50 Kinder des Kindergartens „Regenbogen“ erleben diese Geschichte und werden so eingestimmt auf das Erntedankfest. So wird deutlich, dass am Erntedankfest die Menschen Gott dafür danken, dass alles wächst und gedeiht. Mit großen Augen erleben die Kinder, wie das Samenkorn erst einmal schläft, wie es dann träumt von Sonne und Wasser und wie es durch die Erde schaut und dann ganz groß wird. Normalerweise sitzen die Kinder auf kleinen Sitzkissen in der Turnhalle.
Ausnahmsweise feiern sie ihre Andacht heute in der Kirche. Sie hören, sie singen mit Bewegungen und klatschen. Es ist selbstverständlich, hier mitzumachen. Was ist ganz klein – den Kindern fallen gleich Dinge ein, die ganz klein sind: Der Fisch, der Krümel, die Biene und die Schwester.
Diese Andacht findet jeden Freitag statt. „ Uns ist Kontinuität ganz wichtig.“, erklärt Leiterin Gaby Schubert: „ Religionspädagogik gehört zu unserem Markenzeichen, zu unserem Konzept von Erziehung, solche Andachten sind kein Event. Religiosität ist bei uns nichts Besonderes, sondern ganz normal.
Wir arbeiten gut mit Gemeindepfarrer Eberhard Helling zusammen und haben in Andrea Tichatschke-Brokfeld eine kompetente Erzieherin mit religionspädagogischem Schwerpunkt.“ „ Für mich ist Glauben Leben.“, sagt Tichatschke-Brokfeld: „Er zeigt sich in der praktischen Arbeit, und wir stellen uns immer die Frage: Wie lässt sich das kindgerecht umsetzen?“ Die engagierte Erzieherin, weiß, wovon sie spricht. Sie hat 25 Jahre den Kindergottesdienst in St. Andreas mitgestaltet, war Presbyterin und ist Abendmahlshelferin. „Wir sind ein kirchlicher Bewegungskindergarten und darum haben wir uns auch für das Motto: „Kirche bewegt, was Kinder bewegt“ entschieden.“, fügt Gaby Schubert hinzu.
„Ich lebe meinen Glauben und nehme die Kinder mit.“, gesteht Tichatschke-Brokfeld: „Und ich freue mich immer sehr, wie aufmerksam die Kinder sind. Während der Andachten ist es oft mucksmäuschenstill. Das tut den Kindern gut. Beim Thema Schatz hat jedes Kind in den Spiegel geschaut und konnte sehen: Ich bin ein Schatz, ein Geschenk Gottes.“ Auch die Religionspädagogik wurde im Kindergarten Regenbogen immer wieder hinterfragt. „Wir schauen dann ganz genau hin.“, sagt Tichatschke-Brokfeld.
Gaby Schubert ergänzt: „Wir fragen uns: warum machen wir das? Können wir es besser machen? Wir haben viele Dinge gemacht, weil wir sie immer so gemacht haben. Solche Selbstverständlichkeiten kamen durch das Qualitätsmagement auf den Prüfstand, einiges hat sich bewährt, anderes wurde verändert. Dieser Prozess hört nicht auf. Auch die Religionspädagogik lebt von dieser Wachheit.“ Jetzt freuen sich die Kinder auf Erntedank. Sie singen, basteln und spüren und das wichtig. Sie spüren, dass Gott es gut meint.
