Herzweisen
„Es flüstert´s der Himmel“ - romantischer Liederabend mit Uschi Kühn und Julia Dadkoush
Es gibt ihn noch, den klassischen „Salon“, von dem Historiker und Biographen schwärmten. Uschi Kühn lud ein, und es kamen so viele, dass Karl Kühn weitere Stühle für den liebevoll dekorierten Saal der Musikschule besorgen musste. Musik bei Kerzenschein, Käsestangen und Rotwein zum Abschluss. Ein Liederabend mit Charme, der einlud, im Anschluss zu bleiben und sich auszutauschen.
Uschi Kühn sang, Julia Dadkoush begleitete am Flügel ein ausgefeiltes
Programm, das vom bezaubernden Stück „Die Uhr“ einen weiten Bogen
musikalisch-lyrischer Stücke spannte. In der Zugabe „Für dich soll´s
rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef gab es einen Ausflug in die
Moderne.
Ausdrucksstark im Vortrag zog Kühn die Freunde der Musik in
ihren Bann. Man folgte freudig dem Wechselbad der Gefühle, das sich vor
allem im ersten Teil in den Stücken von Robert Schuhmann, Felix
Mendelsohn und Clara Schuhmann vom feinen Schauer bis zur tiefen
Verzweiflung bewegte.
Julia Dakush bewies auch am Flügel ihren Feinsinn und begleitete leicht
und einfühlsam die vorgetragenen Lieder. Kühns charmante Stimme reichte
von düsteren Tiefen bis in manche Höhe hinein. Ob in spielerischer
Melodie wie beim „Nussbaum“oder beim von nordischer Schwermut
durchwebten melancholischen „Winterlied“, immer spürte man Kühns
sicheren Auftritt, beeindruckte sie durch ihre direkte Präsenz. Zwischen
den Stücken gab Kühn „ihren Gästen“ Informationen an die Hand, mit
denen sie sich leicht zurecht fanden und den unterschiedlichen
Stimmungen folgen konnten.
In den Stücken von Schubert, Mozart, Brahms und Haydn stand die
vergebliche Liebe im Vordergrund, die von den Komponisten und Dichtern
ton- und wortreich ins Bild gesetzt wurden. Auch hier zeigte Kühn ihre
Darstellungskraft, mit der sie die Stücke interpretierte, auch wenn
zuweilen ein Augenzwinkern spürbar wurde. Kühn bedankte sich vor allem
bei Julia Dadkoush für ihre dreieinhalb-jährige Ausbildung und
Unterstützung und nannte sie die musikalische Coco Chanel.
Im Anschluss bedankten sich die „Großen“ der Lübbecker Musikszene, wie
z.B. Martin Obermeier, Heinz-Hermann Grube und Hiltrud Wolff für den
gelungenen Abend.