Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Gute Resonanz auf die „Nacht der offenen Kirchen“



Abwechslungsreiches Programm auch im Kirchenkreis Lübbecke

Cornelia Müller

Die „Nacht der offenen Kirchen“ hat am Pfingstsonntag auch im Kirchenkreis Lübbecke viele Besucher zu ungewohnter Stunde in die Gotteshäuser gelockt. An der zum fünften Mal stattfindenden Veranstaltung haben sich fünf Gemeinden mit ganz unterschiedlichen Angeboten beteiligt.
Besonders lang war die „Nacht“ in Espelkamp: Weil hier gleichzeitig das 30-jährige Bestehen der Michaelskirche gefeiert wurde, begann das Programm, das in Kooperation mit der Gemeinde Isenstedt-Frotheim ausgerichtet wurde, bereits am Nachmittag und hielt viele Angebote für die ganze Familie bereit – vom Erlebnisparcours bis zum Live-Konzert. Meditativer ging es in der Leverner Stiftskirche zu, wo die Kirchennacht unter dem Motto „Leben mit Klang – Leben mit Licht“ stand. Wieder anders sah das Programm in der Immanuel-Kirche von Preußisch Ströhen aus: Hier lasen Marlies Kalbhenn, Inge Hartmann und Roland Mettenbrink Poesie und Prosa aus protestantischen Pfarrhäusern.



„Meine Kraft“ waren die Veranstaltungen in der Lübbecker St.-Andreas-Kirche überschrieben. Auf vielfältige Art und Weise waren die Besucher eingeladen, sich mit dem Themenfeld Kraft und Schwäche auseinanderzusetzen. Die Kirchennacht gliederte sich dabei in vier verschiedene Abschnitte (Kraft des Wortes, Kraft des Gebets, Kraft der Musik und Kraft der Stille) und wurde von Heinz-Hermann Grube (Orgel, Klavier), Anja Vehling (Klarinette) und der Kantorei an St. Andreas musikalisch gestaltet.



Neugierig sein dürfen, einfach vorbeischauen können, in aller Ungezwungenheit zusammenkommen – das wurde in dieser Nacht groß geschrieben. Und es blieb trotz des umfangreichen Programmangebots immer noch viel Zeit für persönliche Gespräche. Mancherorts lud sogar ein Grillbüfett oder ein Bistro zum Verweilen ein. Andererseits ermutigte das Konzept der „Nacht der offenen Kirchen“ geradezu, „in dieser Nacht nicht nur eine Kirche, sondern noch weitere Gotteshäuser aufzusuchen“, so Pfarrer Jürgen Giszas. Wer sich auf den Weg machte, für den standen die Türen weit offen.


Auch im Norden wehte der Geist Gottes durch die Nacht der offenen Kirchen

Von Ralf Kapries

Auch im nördlichen Bereich des Kirchenkreise Lübbecke beteiligten sich am Pfingstsonntag viele Gemeinden an der "Nacht der offenen Kirchen". Zahlreich Helferinnen und Helfer hatten mit ihrem tatkräftigen Einsatz dafür gesorgt, dass breites Angebot präsentiert werden konnte.



Unter dem Titel dem "Der Mond ist aufgegangen - Poesie und Prosa aus protestantischen Pfarrhäusern" lasen in der Immanuel-Kirche in Preußisch Ströhen Marlies Kalbhenn und Inge Hartmann Werke von Dichtern, die Roland Mettenbrink zuvor vorgestellt hatte. So hören waren Texte von Martin Luther, Paul Gerhardt, Andreas Gryphius, Gotthold Ephraim Lessing, Matthias Claudius, Johann Peter Hebel und Eduard Mörike. An der Orgel sorgte Ludger Hartz für die passende Musik. An den Enden der Bankreihen waren kleine Gestecke aus Pfingstrosen angebracht. Der Altarraum der Kirche wurde dominiert durch die mittig angeordneten, hölzernen Lese- und Notenständer, die die Leserinnen benutzten. Links und rechts an den Wänden standen Tische mit Getränken, die in der Pause und nach Abschluss des offiziellen Programms zu entspannten Gesprächen gereicht wurden.



Sehr umfangreich war das Programm in der alten Stiftkirche Levern in Stemwede. Mit einer weißen Kerze und einem Programmblatt wurde jeder der Besucher begrüßt. Auf den Bänken, deren Enden mit weißen Pfingstrosen in Wasser spendenden Gesteckröhrchen geschmückt waren, fanden die Besucher kleine Kerzenständer vor, in die sie die Wachslichte stecken und entzünden konnten. Der Altarraum war mit üppigem frischem Birkengrün geschmückt.

"Durchatmen" stand in Kurzform über dem Programm, das eigentlich dem Motto "Leben mit Klang - Leben mit Licht" gewidmet war. Durchatmen konnte man sogleich mit den gemeinsam intonierten Gesängen aus Taizé. Nach einer Begrüßung folgte Orgelmusik und eine kurze Einführung in die Bedeutung des Pfingstfestes. Danach sang der Projektchor gefolgt von der Lesung der Geschichte vom Pfingstwunder aus der Apostelgeschichte, bei dem unter andrem die Anwesenden in fremden Sprachen redeten und sich mit einem mal alle verstanden.

Nach einer Orgelmusik stellte Ulrike Menke-Grötemeier diesem versöhnlichen Ereignis, die alttestamentarische Erzählung vom Turmbau zu Babel entgegen. Die Menschen damals wollten hoch hinaus und bauten eine riesige Stadt mit einem hohen Turm. Dadurch wollten sie sein wie Gott. Doch dieser verwirrte ihre Sprache, so das sie sich nicht mehr verständigen und nicht mehr gemeinsam stark sein konnten. So lernten die Zuhörer exemplarisch, den Wandel vom zürnenden, alttestamentarischen Gottesverständnis, zum gnädigen und befreienden Gott des neuen Testaments kennen. Im Kirchenraum verteilt hatten sich Dreiergruppen von Katechumenen postioniert und sangen mit "Lasst uns miteinander" einen Lobpreis Gottes, ebenso mit dem nachfolgenden "Laudato si". Dazwischen entzündete Menke-Grötemeier die Kerzen auf einem siebenarmigen Leuchter zur Beschreibung des siebenfachen Geistes nach Jesaia. Unterschiedliche Musik an Orgel und Klavier bestimmten den zweiten Programmteil, der auch eine Überlegung über die Wirkung der Farben umfasste. Auf großen Anklang stießen auch die Führungen durch die historische Kirche, die ihre Innenausstattung im 17. Jahrhundert erhielt. Tröstliches aus Händels Messias entließ die Besucher wieder in die Feiertagsnacht.


Die evangelischen Kirchengemeinden Espelkamps feiert in der Nacht der offenen Kirchen gemeinsam den 30. Geburtstag der Michaelskirche, so dass sich dort auch die Gemeinden aus Isenstedt und Frotheim versammelten. "Ein Geist, der hilft und nicht erschreckt", so lautet das Thema dieses sogenanntne "Cross-Over- Gottesdienstes" unter der Leitung von Falk Becker. Am Pfingstsonntagabend gab es dann Musik von der Cross-Over-Band, eine Gebets-Mitmachaktion und leckere Snacks vom Grill. Spielstationen waren für die Jüngeren eingerichtet. Auf dem Vorplatz waren beim Open-Air-Gottesdienst alle Bände voll besetzt. Pfarrer Becker predigte zum Thema "Ein Geist, der hilft und nicht erschreckt". Zum ersten Mal bei einem Crossover-Gottesdienst wurde auch das Abendmahl gereicht.


Mit zunehmender Dunkelheit gewann die stimmungsvolle Beleuchtung des Kircheninnenraumes an Ausdruckkraft. Die Jazztastic Four, ehemals Pauls Jazz Truppe, veranstalteten eine kleine musikalische Reise nicht nur durch die Regionen des Jazz. Den Abschluss des musikalischen Abends bildete das "Sing Along" mit Matthias Berges. Dabei war das Publikum eingeladen doch mit zu singen. Mit einem gemeinsamen Nachtgebet für die Einheit der Kirchen endete auch dies lange Pfingstnacht.



Kräfte spüren
Nacht der Offenen Kirchen an St. Andreas bot breite Programmpalette

VON RALF KAPRIES

Lübbecke. Zahlreiche Helferinnen und Helfer waren erforderlich, um die Lübbecker Andreas-Kirche auf die Nacht der offenen Kirchen zu Pfingstsonntag vorzubereiten und die breite Programmpalette zu verwirklichen.
Schon der Eingangsbereich prangte in stimmiger Beleuchtung. Zahlreiche Windlichter brannten, auch auf den Bierzeltgarnituren, die sich bei dem herrlichen Sommerwetter zum Gedankenaustausch unter freiem Himmel anboten. Auch im Innenraum gab es linker Hand ein „Kirchenbistro“ mit Getränken und frischem Partybrot. Im Turm stand ein kerzengeschmückter und mit farbigem Papier dekoriert Raum für das stille Gebet zur Verfügung, und im Kirchenraum luden aufgestellte moderne Gemälde zu Betrachtung und Meditation ein. Auch war der Altarraum mit Birkengrün geschmückt und passend beleuchtet. Das Programm selbst handelte zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Themen ab.
Ab 20 Uhr ging es um die Kraft des Wortes mit Gedanken zu Redewendungen, der babilonische Sprachverwirrung und andere.



Texte dazu wurden von Katja und Jürgen Giszas vorgetragen und von Anja Vehling auf der Klarinette und Heinz-Hermann Grube an der Orgel musikalisch begleitet.
Taizé-Gesänge waren die Stütze des zweiten Teils, der unter dem Titel „Kraft des Gebetes“ gegen 21 Uhr begann. Dazwischen wurden Fürbitten, das Vaterunser und weitere Segensbitten gebetet.


Mit „Kraft der Musik“, gestaltet durch die Kantorei an Sankt Andreas unter der Leitung von Heinz-Hermann Grube und Simon Obermeier, folgte ein Konzert. Im Zentrum standen Choräle von Johann Sebastian Bach, gefolgt von „Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf“ des selben Komponisten. Dann wagte sich das Ensemble an ein schwieriges Stück: Zoltán Kodálys „Bleibe bei uns, Herr.“ Der Chor sang mit großer Einsatzeifer und gutem Gefühl für die Dynamik des Stücks und den richtigen Rhythmus. Der intensive Eindruck begeisterte die Zuhörer.
„Die Kraft der Stille“ zelebrierte Anja Vehling auf der Klarinette nach einer Einführung von Eberhard Helling. Weitere Taizé-Gesänge ließen den Abend ausklingen.

Geist Gottes vielfältig beleuchtet
Gemeinde des Stiftsdorfes entwickelte eine reichhaltiges Pfingstprogramm

VON RALF KAPRIES

Stemwede-Levern. Mit einer weißen Kerze und einem Programmblatt wurde jeder der Besucher begrüßt, die am Pfingstsonntag in die evangelische Pfarrkirche auf dem Stiftshügel gekommen. Zur „Nacht der Kirchen“ hatten sich Pastor Thomas Horst und seine Helfer ein umfangreiches Programm ausgedacht.
Auf den Bänken, deren Enden mit weißen Pfingstrosen in Wasser spendenden Gesteckröhrchen geschmückt waren, fanden die Besucher kleine Kerzenständer vor, in die sie die Wachslichte stecken und entzünden konnten. Der Altarraum war mit üppigem frischem Birkengrün geschmückt.
„Durchatmen“ stand in Kurzform über dem Programm, das eigentlich dem Motto „Leben mit Klang – Leben mit Licht“ gewidmet war. Durchatmen konnte man sogleich mit den gemeinsam intonierten Gesängenn aus Taizé. Nch einer Begrüßung folgte Orgelmusik und eine kurze Einführung in die Bedeutung des Pfingstfestes. Danach sang der Projektchor, gefolgt von der Lesung der Geschichte vom Pfingstwunder aus der Apostelgeschichte, bei dem unter anderem die Anwesenden in fremden Sprachen redeten und sich mit einem mal alle verstanden.
Nach einer Orgelmusik stellte Ulrike Menke-Grötemeier diesem versöhnlichen Ereignis, die alttestamentarische Erzählung vom Turmbau zu Babel entgegen. Die Menschen damals wollten hoch hinaus und bauten eine riesige Stadt mit einem hohen Turm. Dadurch wollten sie sein wie Gott. Doch dieser verwirrte ihre Sprache, so das sie sich nicht mehr verständigen und nicht mehr gemeinsam stark sein konnten.
So lernten die Zuhörer exemplarisch, den Wandel vom zürnenden, alttestamentarischen Gottesverständnis zum gnädigen und befreienden Gott des neuen Testaments kennen.
Im Kirchenraum verteilt hatten sich Dreiergruppen von Katechumenen postioniert und sangen mit „Lasst uns miteinander“ einen Lobpreis Gottes, ebenso mit dem nachfolgenden „Laudato si“. Dazwischen entzündete Menke-Grötemeier die Kerzen auf einem siebenarmigen Leuchter zur Beschreibung des siebenfachen Geistes nach Jesaia.
Unterschiedliche Musik an Orgel und Klavier bestimmten den zweiten Programmteil, der auch eine Überlegung über die Wirkung der Farben umfasste.
Auf großen Anklang stießen auch die Führungen durch die historische Kirche, die ihre Innenausstattung im 17. Jahrhundert erhalten hat.
Tröstliche Klänge aus Händels Messias entließ die Besucher wieder in die Feiertagsnacht.

Gotteshaus erstrahlt
in einem anderen Licht
Nacht der offenen Kirchen in Levern

Von Heidrun Mühlke
LEVERNTaize-Gesänge, Orgelmusik, Lesungen und Lichtinstallationen: Die Leverner Stiftskirche zeigte sich in der Nacht auf Pfingstmontag in einem anderen Licht – und viele Gläubige wollten dabei sein. Unter dem Motto „Leben mit Klang – Leben mit Licht“ bot das Gotteshaus anlässlich der fünften Auflage der „Nacht der offenen Kirchen“ am Pfingstsonntag ein breites Programm. Kirche einmal anders erlebbar zu machen, hatten sich die Mitwirkenden um Pfarrer Thomas Horst auf die Fahne geschrieben.
Zunächst begrüßte Presbyterin Ulrike Menke-Grötemeier die Gäste, hieß sie in der Kirche, dem Ort, wo sich Himmel und Erde berühren, willkommen und forderte auf, das Pfingstfeuer symbolisch weiterzureichen und vor jedem Platz eine Kerze anzuzünden.
Orgelmusik von Olga Rust läutete die lange Kirchennacht ein, bevor Pfarrer Horst einige Worte und Gedanken zu Pfingsten sprach.
Verschiedene Lesungen des Presbyters Wilfried Heidemann sowie der Presbyterin Ingrid Hölscher sorgten für Abwechslung im Programm.
Den musikalischen Rahmen bildete der Projektchor unter Leitung von Olga Rust mit Liedern wie „Ich lobe meinen Gott“, „Lerchengesang“ und „Du bist heilig, du bist Gott“. Diese Darbietungen bescherten den Sängern, anfangs noch etwas verhaltenen, dann jedoch tosenden Applaus. Den hatten sich auch Pfarrer Horst am Klavier sowie im Duett mit Olga Rust, die, „Die Uhr“ von Carl Loewe sowie „Tröstet“, einer Arie aus dem Messias von Georg Friedrich Händel, zum Besten gab, verdient.
Auf ganz andere Art begeisterten die Katechumenen. Sie hatten sich in kleinen Gruppen in der Kirche verteilt und sangen gemeinsam die Lieder „Lasst uns miteinander“ und „Laudato si“.
Bevor Superintendent Dr. Rolf Becker und Stemwedes Altbürgermeister Ekkehardt Stauss die Schülerszene aus Goethes Faust mit einem guten Schuss Witz und Satire vortrugen, sorgte Dr. Joachim Weiffen zunächst mit einigen Erklärungen und danach mit Lichtinstallationen, die den prächtig mit Pfingstrosen und Birkengrün geschmückten Altar in violettes, grünes, blaues, gelbes oder rotes Licht tauchten, für Atmosphäre. Ulrike Menke-Grötemeier beschrieb die farbigen Illuminationen aus sakraler Sicht.
Während der Nacht der offenen Kirchen konnten sich die Besucher auch in die Geheimnisse der Leverner Stiftskirche einweihen lassen. Während Neulinge erstmals die besondere Atmosphäre des Gotteshauses erlebten, eröffnete sich Kennern bei den Führungen vielleicht doch noch Verborgenes. Antje Egbert wusste über den Altar Bescheid und gab ihr Wissen an die Besucher weiter, Christel Bade erklärte die Altar-Empore und Ingrid Hölscher gab ihr Wissen über das Mallinckrodt-Epitaph preis. Auch der Turm der Stiftskirche konnte besichtigt werden. Joern Spreen-Ledebur erklärte den Besuchern bei der Turmbesteigung über knarrende Holzstiegen das historische Bauwerk. hm