Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Espelkamp

"Alles auf Anfang!"



Gottesdienst mit psychisch Kranken beleuchtet Adventbotschaft

Espelkamp (rks). Traditionsgemäß gestalten Mitarbeiter und Klienten der Psychosozialen Rehabilitation des Ludwig-Steil-Hofs den Gottesdienst zum Ersten Advent für die Martinsgemeinde Espelkamp. In der Thomaskirche beschäftigten sie sich mit der Aussage des 24. Psalms, des "Adventspsalms", Vers 7 bis 10.
Darin heißt es: "Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehren einziehe! Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der Herr, stark und mächtig, der Herr, mächtig im Streit. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehren einziehe! Wer ist derselbe König der Ehren? Es ist der Herr Zebaoth; er ist der König der Ehren." Damit korrespondiert das Evangelium Matthäus 21, Vers 1 bis 9, in dem der Einzug Jesu in Jerusalem dargestellt wird.
Ein kurzes Anspiel bestand aus einen Dialog zwischen Kerze und Zündholz. Die Kerze hat Angst, angezündet zu werden, weil sie dann verbrennt und vergeht. Das Zündholz aber erinnert sie daran, dass genau das ihre Aufgabe sei und kann sie überzeugen: "Du gehst nicht verloren, sondern durch dein Licht entsteht neues Leben."
Pfarrer Rüdiger Rolf sagte in seiner Predigt zur beginnenden Adventzeit: "Auch wir dürfen uns vom Zauber der Zeit anstecken lassen." Schon eine einzige Kerze reiche aus, um Licht in die Dunkelheit zu bringen, das Herz zu erfüllen und zu weiten. So komme auch der König der Ehren uns ganz nahe und tief in unser Herz hinein, wie es in Sacharja 9 heißt: "Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer." Dies sei die Antwort auf den Hosianna-Ruf des Volkes beim Einzug Jesu in Jerusalem, denn "Hosianna" hat seinen Ursprung in dem hebräischen "Hoschana" und bedeutet: "Hilf doch!"
Die Botschaft des Advent bedeute: "Jesus will in unsere Herzen einziehen." Das sei im Kirchenjahr zugleich ein Signal zum Neubeginn, zu dem uns das Evangelium immer wieder ermuntert und befreit. Der saloppe Ruf "Alles auf Anfang!", wie er bei Filmproduktionen üblich ist, gelte auch für unser Leben.
Am Ausgang erhielten die Gottesdienstbesucher noch ein Geschenk, eine Bastelarbeit mit Kerze, Ständer und Streichholz, zusammen mit einer kleinen Sammlung biblischer Texte zum Thema Licht. "Ich bin mehr als eine Kerze. Ich gebe Zeugnis von der Liebe Gottes zu uns. Ich bin stumm und wohne doch bei euch", erinnerte der Geschenkanhänger.