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Lea Queer feiert am Samstag, 24. August 2024, im Rahmen eines öffentlichen Gottesdienstes ihre Ordination. Dann wird sie offiziell in das Amt der evangelischen Pfarrerin eingeführt. Der Gottesdienst beginnt um 16 Uhr in der St.-Nikolaus-Kirche, Mühlenstraße 5 in Lübbecke-Gehlenbeck.
„Ich freue mich auf Samstag, aber auch auf das, was danach kommt“, erzählt die 33-Jährige. Sie möchte ihren Pfarrdienst auch nutzen, um andere Menschen zu motivieren: „Wenn ich etwas aus meinem bisherigen Lebenslauf gelernt habe, dann ist es, seinem Gefühl zu folgen und zu vertrauen.“
Ihrer Aussage nach bereut sie es nicht, einen zunächst anderen Berufsweg eingeschlagen zu haben. Queer: „Das war für mich keine verlorene Zeit, sondern alles hat darauf hingeführt, was ich jetzt mache. Falls jemand an seinem Traum zweifelt, möchte ich auf jeden Fall Mut machen. Es gibt kein zu spät oder zu lange gewartet.“
Im Bünder Lukas-Krankenhaus wurde sie geboren, wuchs im Ortsteil Spradow auf und machte ihr Abitur am Gymnasium am Markt. Bereits als Kind besuchte sie in ihrer Kirchengemeinde die „Kinderstunde“ für die Sechs- bis Zwölfjährigen. Nach der Konfirmation stieg sie als ehrenamtliche Mitarbeiterin in die evangelische Jugendarbeit ein und half unter anderem beim Betreuen von Kinder- und Jugendfreizeiten. „Die Gemeinschaftserfahrung hat mich motiviert. Da sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten“, erzählt sie.
Mit dem Abitur in der Tasche begann sie ein Lehramtsstudium in Osnabrück in den Fächern Deutsch und Religion. „Eigentlich hatte ich schon nach dem Abi die Idee, Pfarrerin zu werden, aber damals fühlte sich das für mich noch irgendwie zu groß und zu weit weg an.“ Ihr Studium schloss sie erfolgreich mit dem Master ab, allerdings wurde der Wunsch, als Pfarrerin zu arbeiten, immer größer. Queer: „Lehramt war nicht das, was zu mir passte, sondern ich hatte eigentlich einen anderen Traum.“
2016 wechselte sie zur Universität Münster und studierte Theologie. Queer: „Für meine Entscheidung gab es viel Zuspruch. Freunde sagten, sie hätten schon immer das Gefühl gehabt, dass ich das machen sollte.“ Noch einmal Büffeln: Jetzt standen auch Latein, Altgriechisch und Hebräisch auf dem Stundenplan. „Nochmal neu zu Beginnen war viel Arbeit, aber ich hatte ein klares Ziel. Das hat geholfen“, erinnert sie sich.
Nach ihrem ersten Theologieexamen startete sie im April 2021 in Gehlenbeck ihr Vikariat, den praktischen Vorbereitungsdienst für den Beruf der evangelischen Pfarrerin. Das zweite Examen folgte im August 2023, anschließend begann sie im Evangelischen Kirchenkreis Lübbecke als Pfarrerin im Probedienst. Auch dieser Dienst gehört zur Ausbildung dazu. Dann müssen sich die zukünftigen Pastorinnen und Pastoren in der selbständigen und eigenverantwortlichen Ausübung des Pfarrdienstes bewähren.
Queer: „Am meisten begeistert mich an diesem Beruf, dass ich so viel mit Menschen zu tun habe. Ich treffe sie in unterschiedlichen Situationen, zum Beispiel bei Taufen, Gottesdiensten und Hochzeiten, aber auch bei Trauer und in für sie schwierigen Lebenssituationen. Ich empfinde Dankbarkeit, dass ich Menschen seelsorgerisch begleiten darf.“
Als ordinierte Pfarrerin übernimmt sie weiterhin mehrere Aufgaben in einer ganzen Vollzeitstelle beim Kirchenkreis Lübbecke. Mit der halben Stundenzahl unterstützt sie Pfarrerin Barbara Fischer in der Kirchengemeinde Gehlenbeck. Außerdem ist sie in der kreiskirchlichen Notfallseelsorge tätig und führt pastorale Vertretungsdienste durch.