Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Ein Strauss bunter Vielfalt

Kroeger

 

 „Ein Strauss bunter Vielfalt“. Drittes Andachtsbuch in Plattdeutsch erschienen

Nach dem Buch „Dat graute Geschenk“ (1915) und „Glöiben – Denken – Maken“ (2017) hat die AG Plattdütsk in de Kerken in der EKvW sein drittes Buch in Zusammenarbeit mit Pfarrer Reinhard Ellslel, Lübbecke, herausgegeben. Es trägt den Titel: „Ne geoe Noahridcht – un dat Wierken für Wierken!“ (Eine gute Nachricht – und das Woche für Woche!). Die Gesamtleitung des Buchprojektes hatten Heinrich Rust, Stemwede und Ewald Kröger, Hüllhorst.

Zu den Evangelien der Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres, 77 an der Zahl, wurden von Pfarrer Reinhard Ellsel lyrische Texte verfasst. Seine hochdeutschen Texte wurden von 77 Personen aus ganz Norddeutschland, mit Schwerpunkt Westfalen, in 77 verschiedene plattdeutsche Dialekte übersetzt, allein 23 aus dem Lübbecker Land. Für eine angemessene Verschriftlichung der Dialekte sorgte Gerhard Heining, Spenge.

77 ganzseitige, wunderbare Bilder unterstreichen die jeweiligen Gedanken. Sie wurden fotografiert von Angelika Böhne-Braun, Hüllhorst, Gertrud Premke, Stemwede, Johannes Batram, Bielefeld, Heiko Wilts, Norden und Ewald Kröger, Hüllhorst. Die gesamte Gestaltung des Buches lag in Händen von Johannes Batram, Bielefeld.

Allein 59 Übersetzende stammen aus Westfalen, davon allein 23 aus dem Landkreis Minden-Lübbecke. Darum gab es am Mittwoch, den 22. Mai 2019, im Volkening Gemeindehaus in Hille eine Buchpräsentation mit Lesungen für alle Interessierte.

Im Namen des Leitungskreises der „AG Plattdütsk in de Kerken in der EKvW“ konnten Diakon i.R. Ewald Kröger und Pfarrer Reinhard Ellsel zahlreiche Gäste begrüßen. Darunter auch Pfarrer Peter Fischer, Gemeindepfarrer in Hille, Superintendent Jürgen Tiemann, Kirchenkreis Minden und Superintendent Dr. Uwe Gryczan, Kirchenkreis Lübbecke. Ewald Kroeger betonte in seinem Vortrag, dass „Niederdeutsch, vor etwa 80 Jahren noch überall in Norddeutschland Alltagssprache war. In jedem Dorf klingt ein anderer Dialekt, mal sind es kleine Nuancen, mal sind die Unterschiede riesengroß.
Doch wer immer eine plattdeutsche Variante beherrscht und sich ein wenig Mühe gibt, versteht auch die anderen: Der Sauerländer den Schleswig-Holsteiner und der Münsterländer den Mecklenburger und umgekehrt. Lediglich Spezialausdrücke müssen erläutert werden. Plattdeutsch ist eine Sprache in verschiedenen Ausprägungen!

In der Vergangenheit wurden die unterschiedlichen plattdeutschen Dialekte leider oft dazu benutzt, um sich abzugrenzen. Noch heute fühlen sich Landstriche mit ihrem Plattdeutsch anderen gegenüber überlegen. Vielfalt wird nicht unbedingt als Reichtum verstanden.

Diesem kleinkarierten Denken möchte das neue, nun vorliegende Buch „Ne geoe Noahricht – un dat Wierken für Wierken!“ entgegenwirken. Die Vielfalt der plattdeutschen Dialekte wird als Reichtum verstanden.“Heinrich Rust überreichte allen Übersetzenden aus dem hiesigen Bereich als Dank ein Belegexemplar. Pfarrer Peter Fischer sprach ein Grußwort für die Kirchengemeinde Hille. Superintendent Jürgen Tiemann richtete Grüße von den Kirchenkreisen Minden und Lübbecke aus.

Die Leitungskreismitglieder Pfarrer i.R. Heinz Schlüter, Spenge, und Bernhard Hagemeier, Nettelstedt bedankten sich beim Projektteam für die geleistete Arbeit. Zum Projektteam gehörten: Angelika Böhne-Braun, Hüllhorst, Johannes Batram Bielefeld, Reinhard Ellsel, Lübbecke, Heinrich Rust, Levern und Ewald Kröger, Schnathorst.