Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Die fürchterlichen Fünf

Orgelsommer mit Musik für Kinder eröffnet 





Christine Scheele

Mit einem besonderen Leckerbissen begann der Lübbecker Orgelsommer. Heinz-Hermann Grube an der Orgel und Irmgard Buchholz inszenierten das Bilderbuch „Die fürchterlichen Fünf“ von Wolf Erlbruch für kleine und große Freunde der Kultur, für das Kirchenmusiker Michael Bender die Musik schrieb.
Die Geschichte ist kurz erzählt.



Im Schatten einer alten Brücke trifft sich eine gruselige Gruppe von Tieren. Was sie verbindet? Sie finden sich alle hässlich, oder werden nicht gemocht. Weder Kröte, Spinne, Ratte, Fledermaus oder Hyäne sind Schönheiten, und sie leiden darunter. Bis auf die Hyäne, sie macht das Beste daraus und spielt für ihre Leidensgenossen Saxofon. Schon bald tragen auch die anderen zu einem wunderbaren musikalischen Konzert bei, und die Kröte, die kein Instrument spielt, erklärt: „Ich kann Pfannkuchen backen.“ Sie schmieden einen Plan. Sie laden die anderen Tiere mit Musik und Pfannkuchen ein. Nach einigen Hindernissen strömen die anderen Tiere herbei und feiern mit ihnen ein wunderbares Fest.
Jedes Tier hatte eine bestimmte Melodie, die mal fröhlich und mal traurig wirkte.
Kurzweilig und unterhaltsam illustrierten schöne Töne die Geschichte und ließen sie zu einem spannenden musikalischen Abenteuer werden. Kleine und große Musikfreunde wurden in den Bann gezogen von der traurigen Ratte oder der fispelnden Spinne und freuten sich mit den unansehnlichen Tieren, die auf eine besondere Art sehr gemocht wurden. Irmgard Buchholz las ausdrucksstark und zog die Konzertteilnehmer in ihren Bann, während Heinz- Hermann Grube an der Orgel alles gab, um dem Text musikalischen Ausdruck zu geben. Das Orgelkonzert für Kinder war ein wunderbarer Auftakt für den Orgelsommer. Er wird fortgesetzt am Sonntag, dem 22. Juli um 18 Uhr in der Stiftskirche Levern. Gespielt werden Werke von Bach, von seinen Schülern und von anderen Verehrern. An der Wolfram-Orgel spielt Paul Knizewski.


Von Pfeifen und Pfannkuchen

Auftakt: Der Orgelsommer beginnt mit einem literarischen Konzert für die Jüngsten. Eine Bilderbuchgeschichte wird vertont

Lübbecke. Zum siebten Mal wird im Kirchenkreis, gefördert durch die GBSL, ein "Orgelsommer" veranstaltet. Acht Konzerte wird es bis zum 1. September zu hören geben. Den Auftakt erlebten viele kleine Besucher, die an der Hand ihrer Eltern oder Großeltern in die St.-Andreas-Kirche kamen, um dort das Lese-Konzert zur Bilderbuchgeschichte "Die fürchterlichen Fünf" von Wolf Erlbruch zu hören.
Zur Musik des Ravensburger Kirchenmusikers Michael Bender, welche Heinz-Hermann Grube an der Steinmann-Orgel spielte, las Irmgard Buchholz die rührende und unterhaltsame Geschichte der fünf "schrecklichen" Tiere, die angeblich niemand mag. 

Fünf Tiere, die angeblich niemand mag

"Sind Kröte, Fledermaus, Spinne, Ratte und Hyäne wirklich so fürchterlich?", fragte der Organist in seiner Begrüßung und machte seine jungen Gäste neugierig. Musikpädagogin Buchholz brachte die Wahrheit ans Licht und führte ihre Zuhörerschaft, versiert lesend, durch die Handlung. Unterstützt wurde ihr Vortrag von bezaubernden Illustrationen, die parallel auf einer Leinwand gezeigt wurden. 

Im Wechsel, aber auch untermalend, spielte dazu die Orgel die kurzen und sehr schönen musikalischen Phrasen und Melodien. Jedes Tier bekam ein eigenes Tonmotiv, welches seinen Wiedererkennungswert steigerte. 

Jeder der "fürchterlichen Fünf" kann übrigens etwas besonders gut: Die Kröte backt tolle Pfannkuchen, die Fledermaus pfeift und die Spinne singt. Die Ratte spielt Ukulele und war sogar schon mal in Afrika, die Hyäne ist ein Ass auf dem Saxofon. 

Eines haben die Fünf gemeinsam: Sie finden sich hässlich. Und sind sehr unglücklich darüber. Alle anderen Tiere wollen offenbar nichts mit Ihnen zu tun haben, deshalb schmiedet das Quintett einen Plan: "Wir eröffnen ein Pfannkuchenhaus mit Musik, dann werden die anderen schon kommen." 

Leider bleiben sie zur Eröffnungsfeier allein: Keines der anderen Tiere lässt sich blicken. Darüber sind sie traurig, doch sie finden auch: "Wir haben Musik und Pfannkuchen - also können wir auch alleine feiern!" Gesagt, getan. Kröte backt ihre tollsten Pfannkuchen, die anderen machen Musik und siehe da - nach und nach trudeln die anderen ein. Bald füllen Hasen, Igel, Hunde und Katzen das Pfannkuchenhaus und auch die Hühner und Kühe kommen hinzu. Selbst der Siebenschläfer macht mit und für alle wird es eine wunderbare Nacht.
Dank ihrer besonderen Talente finden sie doch Freunde
Geschichte und Musik gefielen den Zuhörern und es gab reichlich Applaus. Im Anschluss trafen sich alle noch zu einem geselligen Plausch vor der Kirche. Dort verweilten die Großen noch bei einem Gläschen Orgelwein und die Kleinen bei einem Saft.


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14 - Lübbecker Land, Montag 16. Juli 2018