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Silke Birkemeyer
Preußisch Oldendorf(WB). In der Regel spielen die 70 Musiker in ihren Posaunenchören genau das, was Posaunenchöre so spielen. Im Workshop mit Ingo Luis wagten sie am Samstag im Gemeindehaus Preußisch Oldendorf einen Ausflug in die Welt des Swings und hatten viel Spaß dabei.
»Fly me to he moon« stand nach der Mittagspause auf dem Programm, das Ingo Luis für den besonderen Workshop mit einer Mischung aus Teilnehmern im Alter von zwölf bis 75 Jahren vorbereitet hatte. Sorgfältig instruierte er die Musiker, verwies etwa auf ein Mezzoforte, die typischen Reibungen und Dissonanzen, mit denen Jazzakkorde oft arbeiten, und auf Besonderheiten im Takt 39. Bis zu sechs Stimmen koordinierte er, korrigierte einzelne Noten und Spielweisen, begeisterte und motivierte die Workshopgäste: Posaunisten, Tubisten und Trompeter – allesamt Musiker verschiedener Posaunenchöre aus der Region Ostwestfalen und dem benachbarten Niedersachsen. So unterschiedlich die Biografien der einzelnen Teilnehmer auch waren – am Samstag war gemeinsames Musizieren angesagt und das bereitete allen offensichtlich Spaß.
»Ingo Luis zieht an«, erläuterte Britta Rohlfing, die diesen Workshop gemeinsam mit Jutta Jahn-Schäffer, Obfrau der Posaunenchöre im Kirchenkreis Lübbecke, organisiert hatte. Bereits zum dritten Mal wurde eine Veranstaltung dieser Art angeboten, um zu verdeutlichen, dass das Kirchenspiel durchaus unterschiedliche Stilrichtungen zulässt. »Wir wollen den Blick dafür öffnen«, sagte Rohlfing. Durch das nicht-alltägliche Angebot über die klassische Posaunenchor-Literatur hinaus fühlte sich auch Michaela Meyer angesprochen. Sie spielt in der St.- Petri-Gemeinde in Melle und hatte sich nach einer kurzen Recherche über den Coach Ingo Luis für dessen Workshop angemeldet – sie war auf die beeindruckende Vita des Profimusikers, Komponisten, Arrangeurs und eben auch Workshop-Coaches gestoßen.
Auch Gerlinde Israel aus Getmold erging es so. »Ich habe extra Urlaub genommen, um an diesem Workshop teilnehmen zu können«, sagte sie. Gemeinsam mit drei weiteren Mitgliedern des Posaunenchors Levern nutzte sie den Tag für eine Weiterbildung der besonderen Art. Denn Ingo Luis, der bereits seit 25 Jahren als Posaunist beim WDR-Funkhausorchester spielt, schaffte es, die Teilnehmer mit seinem ihm eigenen Stil und seiner Leidenschaft anzustecken und zu motivieren. »Die Teilnehmer machen mir die Arbeit heute wirklich leicht«, lobte er das gute Niveau des Plenums. Sein Job sei es, die Teilnehmer aus dem Musikeralltag abzuholen und dann weiterzuentwickeln. Wichtig sei, sich auf seine Probenart einzulassen. Gemeinsam mit allen etwas Neues zu erreichen, sei für ihn ein beglückendes Gefühl. Glücklich war er am Samstag nach dem tollen Feedback bis zur Mittagspause. »Schön die Ruhe bewahren«, instruierte er im weiteren Probenverlauf den Bass und redete von den »muffeligen Akkorden«.