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Rahden. Ganz schön alt ist er geworden, der Kindergarten „Sonnenstrahl“. Doch auch nach einem halben Jahrhundert geht es in der Einrichtung „Am Brullfeld“ alles andere als angestaubt und leise zu. Offiziell soll das Jubiläum mit vielen Gästen erst im November gefeiert werden. Ende Mai, dem Gründungsmonat vor 50 Jahren, ließen die jungen „Bewohner“ und ihre Erzieherinnen vorab ihre Einrichtung hochleben. Mit einem kleinen Kinderfest, Hüpfburg und vielen aufregenden Dingen, die das Leben auf dem weitläufigen Gelände angenehm und schön machen.
Mit ihren 50 Lenzen ist der evangelische Kindergarten die älteste Kindertageseinrichtung in Rahden. Am 13. Mai 1968 nahm diese den Betrieb zunächst mit zwei Gruppen auf. Damit wurde ein lang gehegter Wunsch der Rahdener Gemeindemitglieder Wirklichkeit. Eine dritte Gruppe eröffnete nach den Sommerferien. Als erste Einrichtung dieser Art in der Stadt wurde sehr schnell deutlich, dass bei den Eltern größerer Bedarf bestand. Der Wandel von der Groß- zur Kleinfamilie und die zunehmende Berufstätigkeit der Frau machten eine bauliche Erweiterung und die Einrichtung einer vierten Gruppe notwendig. Auch nachdem 1972 eine weitere Gruppe entstand, blieb die Gruppenstärke bei 30 Kindern. Sie wurde erst durch das neue NRW-Kindergartengesetz auf 25 reduziert.
Veränderungen gab es nicht nur in der Struktur, sondern auch im räumlichen Bereich der Einrichtung. Der Kindergarten erhielt ein Satteldach, eine Gruppe wurde in den oberen Bereich verlegt, Gruppennebenräume angebaut, und auch das Außengelände wurde so umgestaltet, dass sich den Kindern vielfältige Bewegungsmöglichkeiten bieten. Die pädagogische Arbeit veränderte sich über die fünf Jahrzehnte ebenfalls. „Unser heutiges Konzept ist situationsorientiert und berücksichtigt die unterschiedlichen Lebenssituationen der Kinder“, betont Simone Verbarg-Wüllner, erst seit gut vier Wochen neue Leiterin der Einrichtung. „Es ist uns wichtig, dass die Kinder hier einen Ort finden, an dem sie vielfältige, positive Erfahrungen für ihre gesamte Entwicklung machen können.“ Durch die Bildung des Familienzentrums Rahden im Verbund sei es möglich, stärker auf die Bedürfnisse und Interessen der Familien einzugehen und diese bei der Erziehung des Nachwuchses zu unterstützen.
Text und Foto: Anja Schubert
Rahden. Binnen eines halben Jahrhunderts ist der Kindergarten „Sonnenstrahl“ zu einer Einrichtung geworden, die auch Generationen verbindet. Tanja Mikus (47), ehemaliges Kindergartenkind der 70er Jahre, erinnert sich gern an die Zeit, als „Schwester Marlies“ noch die Leitung innehatte. „Die Holzesel-Wippe war einfach toll. Für mich stand es außer Frage, dass auch meine Kinder diese Einrichtung besuchen.“ Mit Sohn Paul (5) nimmt sie noch immer rege am Kindergartenleben teil. Ihre Tochter Lara, mit 21 Jahren den Kindertagen längst entwachsen, freut sich, dass mit ihrer Tochter Lia (2) nun bereits die dritte Mikus-Generation die Einrichtung besucht. „Ich bin wie Mama damals in der Igelgruppe und hab sogar das gleiche Garderobenzeichen“, weiß die zweijährige strahlend. „Man hat einfach das Gefühl, dass die Kinder hier gut aufgehoben sind“, sind sich Mutter und Tochter einig und freuen sich, dass das weitläufige Außengelände über die Jahrzehnte immer mehr an Spielmöglichkeiten bietet.