Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

„Nicht nur reden, sondern machen“

Ralf Bittner


Katrin Weber ist als Flüchtlingsbeauftragte im Evangelischen Kirchenkreis Lübbecke Ansprechpartnerin für Menschen, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind.

Kirchenkreis Lübbecke, am 27. Mai 2023

Seit gut viereinhalb Jahren ist Katrin Weber als Flüchtlingsbeauftragte im Evangelischen Kirchenkreis Lübbecke tätig. Angegliedert ist diese Tätigkeit dem Bereich Erwachsenenbildung. „Diese Kombination ist für mich stimmig, denn ich sehe meine Hauptaufgabe als Flüchtlingsbeauftragte darin, Menschen, die in der Arbeit mit Geflüchteten tätig sind, so gut es geht zu unterstützen“, sagt die 50-Jährige: „Das gilt für Mitarbeitende in kirchlichen Einrichtungen wie der Diakonie, ebenso für ehrenamtlich engagierte Menschen in unseren Kirchengemeinden, bei „Runden Tischen“ oder in Initiativen wie dem Verein „MITTeinander in Hüllhorst“.

Weber war nach Tätigkeiten als Jugendreferentin in den Kirchenkreisen Herford und Vlotho 2018 in die Evangelischen Erwachsenenbildung des Kirchenkreisverbandes Herford, Lübbecke, Minden und Vlotho gewechselt. In diesem Bereich ist sie Ansprechpartnerin für die Ev. Kirchenkreise Lübbecke und Minden. Als Synodalbeauftragte für Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis Lübbecke, wie ihre Funktion offiziell heißt, möchte sie zum Empowerment der vielen in diesem Bereich tätigen Menschen beitragen. Sie vermittelt bei Fragen aus dem Kreis der Aktiven die richtigen Expertinnen oder Experten, hilft bei Anträgen, ist neben dem Superintendenten Dr. Uwe Gryszan für den Flüchtlingsfonds des Kirchenkreises Lübbecke verantwortlich und organisiert Informationsabende oder Workshops, die helfen sollen, die anderen Kulturen zu verstehen, aber auch die Ehrenamtlichen in ihrem Engagement zu unterstützen.

„Flüchtlingsarbeit ist zum großen Teil Netzwerkarbeit“, sagt Weber, die in Porta Westfalica wohnt und anfangs Sorge hatte, dass ihr daher das Netzwerk für die Tätigkeit vor Ort fehlen könnte. Schwerpunkte sind Beratungen der Gemeinden und Einzelpersonen bei allen Fragen rund um die Flüchtlingsarbeit. Außerdem trägt sie Initiativen der Evangelischen Kirche von Westfalen in die Gemeinden. So informiert sie etwa in Gemeinden und Presbyterien über das Thema Kirchenasyl, auch wenn das Thema medial derzeit nicht besonders präsent ist.

„Nicht nur reden, sondern auch machen“, lautet ihr Credo, da oft schnell und unbürokratisch gehandelt werden müsse, weil sich die Umstände schnell ändern. „Unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffs und dem Eintreffen der ersten Geflüchteten aus der Ukraine gab es einerseits eine große Hilfsbereitschaft, aber auch Probleme wie den schlagartig gestiegenen Bedarf an Kita-Plätzen“, sagt sie. Entsprechend ging es darum, die Ehrenamtlichen zu unterstützen und gleichzeitig mit den Kommunen im Bereich des Kirchenkreises Lösungen für die Kita-Problematik zu finden. Ein Ergebnis waren Spielgruppen, in denen die Kinder Geflüchteter spielen und die Mütter parallel einen Sprachkurs absolvieren können. Heute gelte es eher, eine kontinuierliche Unterstützung zu organisieren, weil das Interesse nach der ersten Welle der Hilfsbereitschaft allmählich schwinde.

Weber ist auch Ansprechpartnerin für den Kreiskirchlichen Flüchtlingsfonds, aus dem unbürokratische Hilfe in akuten Fällen gewährt werden kann. Das können kleine Beträge für eine Brille sein, die nicht von der Krankenkasse bezahlt wird, Hilfen bei sozialen Notlagen, Kosten für Übersetzer bei ernsten medizinischen Problemen oder bei der Familienzusammenführung. „Leider haben wir erst Ende Mai und der Topf ist schon fast leer“, sagt Weber.

Sie würde sich daher über Spenden auf das Konto des Kirchenkreises Lübbecke bei der Volksbank Lübbecker Land eG, IBAN DE24 4909 2650 0405 6001 00 mit dem Vermerk „Spende Flüchtlingsfonds“ und der Anschrift für eine Spendenbescheinigung freuen. Zu erreichen ist Weber per E-Mail an katrin.weber@kirchenkreis-luebbecke.de oder unter Telefon (05741) 2700300.