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Es gibt Menschen, da weiß man gar nicht, wie man ihnen angemessen und wertschätzend Danke sagen kann. Es sind diese Art von Menschen, die immer wieder Ideen entwickeln und tatkräftig anpacken, um eine Sache weiter voranzubringen. Mal fällt ihr Engagement deutlich auf, mal erfolgt es im Stillen, manchmal sogar unsichtbar für Außenstehende. Doch spätestens wenn sie nicht mehr aktiv mitmischen, fällt auf, das etwas fehlt.
Birgit Breder und Gaby Schubert sind solche Menschen. Beide haben sich jahrzehntelang für ihre Mitmenschen stark gemacht und viel Gutes geschaffen. Jetzt genießen sie ihren wohl verdienten Ruhestand.
Mit Wehmut und auch ein bisschen Stolz blicken sie auf ihre lange Dienstzeit zurück.
Breder: „Als ich anfing, war das gerade so eine Zeit des Aufbruchs. Damals wurden besonders viele Fortbildungen angeboten.“ Schubert erinnert sich daran, dass früher nachmittags keine Kinder in der Betreuung waren, und die Mitarbeiterinnen viel Zeit zur Vorbereitung des nächsten Tages hatten. Doch jede Zeit hat einen besonderen Charme. „Als dann später die Kinder auch nachmittags da waren, war das auch immer schön“, sagt Schubert.
Angefangen hat sie 1978 als Kindergartenhelferin und machte dann parallel zur Arbeit eine Ausbildung als Erzieherin. Später kamen weitere Fortbildungen hinzu, zum Beispiel berufsbegleitend zur Sozialmanagerin. Als sie 1997 die Chance erhielt, die Leitung der Kita Lessingstraße zu übernehmen, hatte sie schon konkrete Vorstellungen und Ideen für ihre zukünftige Arbeit.
Schubert: „Ich wollte eine Kita mit ganz viel Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder und mit einem zusätzlichen Schwerpunkt auf der gesunden Ernährung. Das war mir wichtig und das hat der Kita-Träger sofort unterstützt.“
Dankbar ist sie nach eigener Aussage auch für das harmonische Miteinander all die Jahre innerhalb des Kita-Teams: „Wir waren von Anfang an gut vernetzt, haben mit den Kindern immer viel zu den Themen Sport, Bewegung und gesunde Ernährung gemacht.“ Auch von den Eltern und der Kirchengemeinde habe sie dabei viel Unterstützung erhalten. „Kirche bewegt, was Kinder bewegt“, sagt sie.
Die kollegiale Zusammenarbeit reichte weit über die eigene Kita hinaus. In der Leitungskonferenz des Trägerverbundes besprechen regelmäßig die Kita-Leitungen die Fachthemen rund um Kita, Familienzentren & Co. Dabei trafen sich auch Birgit Breder und Gaby Schubert, außerdem telefonierten sie oft miteinander. „Wir sind beide total unterschiedlich, aber das war der Reiz. Wir hatten eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit“, erzählt Breder.
Ursprünglich war die Kita-Arbeit nicht im Focus der Heilpädagogin und Sozialmanagerin, sondern die Familienbildung. Durch Zufall ist sie auf die Stelle als Kita-Leiterin in Oberbauerschaft aufmerksam geworden, aber hat dann die neue Aufgabe sehr motiviert gestaltet. Breder: „Ich hatte das Glück auf Kolleginnen zu treffen, mit denen wir gemeinsam Visionen, Ideen und Konzepte entwickeln konnten.“
Als Seiteneinsteigerin, die aus der beruflichen Familienbildung kam, war ihr Blick ganzheitlich auf die Förderung der Kinder und der Familien gerichtet. Breder: „Früher war Kita eine Art geschlossener Bereich, eine Insel. Dieses alte Denken brach glücklicherweise gerade zu der Zeit auf, als ich anfing in der Kita zu arbeiten.“
In der ARCHE Oberbauerschaft etablierte sie damals eine pädagogisch-konzeptionelle Arbeit, die es so in dieser Form vorher im Kreis Minden-Lübbecke noch nicht gab. „Das hat mir sehr viel Spaß gemacht“, sagt Breder. „Wir arbeiten ´offen´: in der Beziehung der Kolleginnen und Kollegen zueinander wie auch zu den Kindern und Eltern. Dazu gehört auch ein verändertes Raumkonzept. Die „geschlossenen Gruppenräume“ wurden in themenbezogene Räume umgestaltet, die nun allen Kindern der Einrichtung offenstehen. Hier im Sozialraum Oberbauerschaft sind wir sehr vernetzt, das zeichnet unsere Kita und Familienzentrum aus. Wir sind ein Teil der Dorfgemeinschaft, das war mir wichtig.“
Dankbar ist sie laut eigener Aussage über die große Freiheit während der Arbeit, um neue Konzepte und Ideen zu verwirklichen. Breder: „Und dass man unsere Fachlichkeit anerkennt und sie wertschätzt.“
Auch wenn die beiden Frauen im Ruhestand sind, langweilig wird es ihnen bestimmt nicht. „Ich freue mich darauf, Zeit für Dinge zu haben, die immer zurückstehen mussten“, erzählt Breder. Für Schubert ist der Ruhestand eine Neuorientierung. „Mir fällt das nicht so leicht. Aber ich habe eine Hospizausbildung, die ich aus Zeitgründen lange habe ruhen lassen und die ich jetzt gerne wieder aufnehmen möchte“, erzählt sie. Außerdem hat sie Enkelkinder und einen lebhaften West-Highland-Terrier, der sie auf trapp hält. Als Reiseziele hat sie sich Bayern, Österreich und die Schweiz auf ihren Wunschzettel geschrieben.