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Obach sitzt vor leeren Regalen. Seit 5 Wochen fährt er jeden Tag von Bad Essen nach Alswede. Das sind 25 Minuten. Er blickt zurück auf eine erfüllte Zeit. Nach seiner Zeit als Krankenhausseelsorger in Dortmund und Münster trat er die Stelle in Alswede an. „Da hatte ich viele Dinge zu lernen. Angefangen im Büro, über Friedhofsverwaltung waren auch die regelmäßigen Gottesdienste und Presbyteriumsarbeit Neuland für mich. Mich hat diese Vielfalt der Aufgaben ausgefüllt. Und es hat mich geerdet.“, sagt Obach. „ Ich lernte auch, haushalterisch zu arbeiten. In der Seelsorge lernte ich, mich auf Menschen einzulassen, sie ernst zu nehmen, an Gottesdiensten hing viel Herzblut und auch die Buschkampschule war mir immer ein wichtiges Anliegen. Ein Motto könnte sein: „Ich wünsche mir eine Kirche, die eine Sprache spricht, die den Menschen wohltut und sie wertschätzt und sich nicht über sie stellt. Ich wusste nicht schon alles, aber ich bin mit den Menschen auf die Suche gegangen. Es waren sehr gefüllte Jahre. Ich habe viel gearbeitet und viel gelernt. Als Mensch, der für die Finanzen Entscheidungen trifft, musste ich unpopuläre Entscheidungen treffen, und leider ergab manchmal ein Wort das andere, das ich im Nachhinein bedauere. Alswede war eine Gemeinde, in der ich meine Begabungen gut leben konnte. Die Zusammenarbeit mit Hendrik Langelahn war sehr bereichernd. Er ist ein musikalisches Pfund im Kirchenkreis, mit ihm habe ich gemeinschaftlich zusammengearbeitet. Das passte wunderbar zusammen. Mir sind die Lektorengottesdienste, die Passionsandachten, die Gespräche in den Dorfschulen sehr wichtig geworden.“
Der geerdete Mensch hat auch Sinn für das Schöne. Das konnten die Gottesdienstbesucherinnen und Besucher ebenso feststellen, wie Gäste der Andreaskirche in Alswede. Obach kümmerte sich um die Renovierung der Kirchenfenster. „Es war schön zu sehen, wie viel Entgegenkommen in der Gemeinde zu spüren war. Ohne die große Spendenbereitschaft von Gemeindegliedern wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Ich wollte die Kirche schön machen. Sie hat eine besondere Ausstrahlung. Die Schönheit der Lichtbrechung ist ein Wert. Da fängt etwas an zu leuchten.“
Zwei Lehrer lehrten Obach: Paul Tillich und Christoph Pieper. Von Tillich ist der Satz hängen geblieben: „Dennoch geliebt!“ , von Pieper der seelsorgliche Ansatz. „Als 1978 mein Vater starb, hätte ich ihm gerne gesagt: Ich hab Angst, das Du stirbst. Aber ich konnte nicht. Mit Pieper lernte ich, mir zu begegnen. Das half, mich zu erkennen und den Anderen zu verstehen.
Vor genau einem Jahr erhielt ich die Krebsdiagnose. Die hat mich noch einmal geerdet. Da musste ich noch einmal viel lernen. Ich gehe mit gutem Gefühl in den Vorruhestand und freue mich auf das Leben in Bad Essen. Gott spricht in dem, was er mir heut vor die Füße legt. Da schaue ich hin. Heute!“
Einen digitalen Abschiedsgottesdienst[,] kann sich der Ästhet nicht vorstellen. „Es kommen Zeiten, in denen wir uns wieder begegnen können, und dann wird es auch einen Abschiedsgottesdienst geben.“, da ist Pfarrer Obach ganz zuversichtlich.