Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Levern



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„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes in einem munteren Tempo, bitte!“ Gutgelaunt übt Kreiskantor Heinz-Hermann Grube mit den 90 Sängerinnen und Sängern 90 die Lieder ein, die im Gottesdienst gesungen werden sollen. Es herrscht ein ebenso fröhlich lockere Atmosphäre, man spürt die Freude beim Musizieren. Gemeinsam mit den Kantoren Tobias Krügel und Thomas Quellmalz führte Grube ein Chorwochenende mit langer Tradition durch. „Angefangen haben wir 1996. Wir sind also schon über 20 Jahre dabei.“



Einmal im Jahr lädt der Kirchenkreis Sängerinnen und Sänger im Lübbecker Land ein, um gemeinsam zu singen. In diesem Jahr traf sich die Sangesgesellschaft in Levern. Unterstützt wurden die Sängerinnen und Sänger von einer kleinen Band mit Ralf Weber am Bass, Martin Klee am Schlagzeug und Anette Schepsmeier an Flöte und Querflöte. Zur Aufführung kamen im Rahmen eines Gottesdienstes mit Pfarrerin Katrin Berger liturgische Stücke im Gospelgewand. Ob beim Kyrie oder Gloria, die neuen Rhythmen klangen erfrischend schön in der Stiftskirche zu Levern. Besonders beeindruckten das“ Verleih uns Frieden gnädiglich“ in der Bearbeitung von Matthias Nagel, das sehr kraftvoll und zugleich eindringlich hörbar wurde. Aber auch Lieder wie „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ berührten die Gottesdienstbesucherinnen und – Besucher.



Im Mittelpunkt stand das Lied „Amazing grace“, das die Sängerinnen und Sänger sehr fein unter der Leitung von Thomas Quellmalz sangen. Mit diesem Lied spielte sich Anette Schepsmeier mit ihrem feinen Flötenspiel in die Herzen der Gemeinde. Pfarrerin Berger nahm dieses Lied mit in Ihre sprachsinnige Predigt über die Geschichte Jesus und die Sünderin und erzählte von dem Lied und den Liederdichter John Newton, der aus persönlichen Erfahrungen von Bedrohung und Rettung so tiefe Erfahrungen machte, dass er als Spätberufener noch Pfarrer wurde.“ Amazing Grace ist eine Hymne der Menschenrechte“, sagte Berger in ihrer engagierten Ansprache.“ Sie gibt es seit 100 Jahren, seitdem sind wir auf dem Weg.“ So verbanden sich schöne Musizierfreude mit politischer Wachheit in einem Gottesdienst.



»Bei den Proben ging es richtig zur Sache«
Chorwochenende »Come on and sing« endet mit Abschlussgottesdienst in Levern – 90 Mitwirkende



Von Cornelia Müller

Levern(WB). Mit einem fröhlichen, aber auch nachdenklichen Gottesdienst in der Stiftskirche ist am Sonntag das Chorwochenende »Come on and sing!« zu Ende gegangen.

Insgesamt 90 Sängerinnen und Sänger aus dem gesamten Kirchenkreis waren wieder der Einladung gefolgt, zwei Tage lang intensiv ihre Stimme zu schulen und neue Lieder kennenzulernen.

Die Proben, die diesmal in Levern erfolgten, wurden von den Kirchenmusikern Thomas Quellmalz (Rahden), Tobias Krügel (Espelkamp) und Heinz-Hermann Grube (Lübbecke) geleitet.

Auf dem Programm stand neben gezielter Stimmbildung das Einstudieren neuer Chorsätze und einer speziellen Gospelliturgie, die traditionelle liturgische Gesänge mit modernen Klängen und Rhythmen verbindet. Dabei wurden die Sängerinnen und Sänger von einer kleinen Combo (Ralf Weber: Bass; Annette Schepsmeier: Flöte, Querflöte; Martin Klee: Schlagzeug) unterstützt und begleitet.

Für die Teilnehmer des Chorwochenendes war es ein ganz besonderes Erlebnis, gemeinsam im großen Chor etwas Neues zu erarbeiten und dabei auch über den Tellerrand ihres heimatlichen Kirchen- oder Gospelchors hinauszuschauen. »Die Proben waren sehr intensiv: Da ging es schon richtig zur Sache und es war viel Konzentration gefordert. Aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht und es war eine tolle Erfahrung, mitzuerleben, wie viel man in so kurzer Zeit erreichen kann«, sagte Bianca Rüter, Chormitglied aus der Kirchengemeinde Bad Holzhausen. Viel Lob gab es von ihr auch für die drei Chorleiter: »Die haben ihre Sache wirklich gut gemacht und sind unheimlich motivierend gewesen.«

Auf ausdrücklichen Wunsch der gastgebenden Kirchengemeinde Levern bildete nicht ein Konzert, sondern ein Gottesdienst den Abschluss des Chorwochenendes. So konnte der große Chor – von Thomas Quellmalz, Tobias Krügel und Heinz-Hermann Grube abwechselnd geleitet – die Ergebnisse seiner Arbeit so aufführen, wie es der Bestimmung der Lieder und der Gospelliturgie entsprach.

Dabei stand vor allem ein Lied im Mittelpunkt: »Amazing Grace«, das bereits vor mehr als 200 Jahren entstanden ist. In ihrer Predigt ging Pfarrerin Katrin Berger besonders auf den Verfasser dieses Liedes ein, den spätberufenen englischen Geistlichen John Newton. In seinem höchst wechselvollen Leben habe er immer wieder die Erfahrung von Gnade gemacht und das in seinem »Rettungslied« so eindrücklich festgehalten, dass »Amazing Grace« mittlerweile zur Hymne der Menschenrechte und zu einem der meistgesungenen Kirchenlieder überhaupt geworden sei.