Chor
Ein feste Burg
Christine Scheele
„Come, sing and play“ - unter diesem Motto kamen am Wochenende einhundert Sängerinnen und Sänger und Bläserinnen und Bläser in Schnathorst zusammen, um unter der Leitung von Heinz-Hermann Grube, Tobias Krügel und Thomas Quellmalz Stücke und Lieder einzuüben. „Es waren viele Stücke, aber es hat wieder großen Spaß gemacht,“ sagte Hobbysänger Wolfgang Fischer aus Oberbauerschaft.
Die Chorleiter blicken auf ein intensives Wochenende zurück. „Wir suchen jedes Jahr Stücke aus, aber das ist immer ein Wagnis, da wir ja nicht wissen, wer sich anmeldet. Wir üben mit denen, die da sind. Das ist aber in jeder Chorprobe so.“, sagte Chorleiter Thomas Quellmalz aus Rahden.
Kreiskantor Heinz-Hermann Grube erinnerte daran, dass ein solches Wochenende seit 1994 stattfindet: „Seitdem gab es immer wieder einen Wandel, wir haben dieses Mal mit den Posaunenchören zusammen geprobt.“
Mit dem Ergebnis konnten die Initiatoren zufrieden sein. Es war ein festlicher, anrührender und moderner Gottesdienst unter der Leitung von Bernhard Laabs. Neben liturgischen Stücken gab der neue Text „Du Morgenstern“ unter dem alten musikalischen Gewand von „Vom Himmel hoch“ einen modernen Swing, manchmal meinte man karibische Anklänge zu hören. Chor, Posaunenchor und Band machten den Gottesdienst zu einem musikalischen Erlebnis. Als besonderes Highlight wurde der Klassiker “Ein feste Burg ist unser Gott“ erlebt. Die Kraft und Empfindsamkeit der Bläserinnen und Bläser, die Deutlichkeit der Sängerinnen und Sänger waren schön zu hören. So wurde der musikalische auch zu einem geistlichen Raum. Spürbar wurde, dass Gott eine feste Burg ist, die Himmelsburg, die sich zum Tor für Lebendigkeit öffnet. Schade, dass an diesem Fest nur wenige teilnahmen.
Wunderbar schwerelos
Sänger und Bläser des Kirchenkreises Lübbecke gestalten musikalischen Gottesdienst
Jessica Eberle
Schnathorst(WB). Ein Konzert mit Blasmusik und Gesang hat es am Sonntagabend in der Schnathorster Kirche gegeben. Anlässlich des Reformationsjubiläums präsentierten die Chöre des Kirchenkreises Lübbecke Lutherlieder in ihrer ganzen Bandbreite – von traditionell bis modern aufgepeppt.
Der Posaunenchor besteht für gewöhnlich aus einem Blechbläserensemble und einem Dirigenten: Leiter Tobias Krügel verkörperte gleich beides auf einmal.
Mit der linken Hand koordinierte er die Musiker, mit der rechten umfasste er locker seine Trompete und spielte sein Instrument so voller Leichtigkeit, dass man den Eindruck bekommen konnte, eine zweite Hand wäre überflüssig.
Aber auch Trompete, Tuba und Trommel verschmolzen in einem eingängigen, musikalischen Geflecht und spannten ein Netz aus dynamischen Rhythmen, das die Stimmgewalten der Sänger erst abfederte, bevor es sie dann wieder in die Höhe schnellen ließ.
So wechselten sich Gebetslieder wie »Du siehst mich« mit Gospelsound aus »To God be the glory« oder »Halleluja« ab und klangen dabei genauso wunderbar schwerelos wie die Lutherlieder »Ein feste Burg« und »Hier stehe ich«. Natürlich durften auch Kompositionen von Johann Sebastian Bach nicht fehlen.
Vom Altar aus leitete Pfarrer Bernhard Laabs den Gottesdienst und begrüßte die Gemeinde: »Es tut einfach gut, zusammenzukommen.« Das, was ursprünglich nur ein Konzert sein sollte, habe sich zu einem ausgewachsenen Gottesdienst entwickelt. Laabs erinnerte im selben Atemzug an das Reformationsjahr. Vor fast 500 Jahren habe Martin Luther die 95 Thesen gegen den Ablasshandel gegründet: »Sie gelten heute als Grundstein der Reformation. Eine Bewegung, die unsere Kirchen geprägt und verändert hat.«
Am Wochenende hatten sich etwa 100 Sängerinnen und Sänger sowie Bläserinnen und Bläser der Vokal-und Posaunenchöre aus der Region zu einem Workshop in der Schnathorster Kirche eingefunden. Unter dem Motto »Come on, sing and play« probten sie gemeinsam für das Reformationskonzert.
Der Landesposaunenwart der westfälischen Kirche, Ulrich Dieckmann, Kreiskantor Heinz-Hermann Grube und die beiden hauptamtlichen Kreiskantoren im Kirchenkreis, Thomas Quellmalz und Tobias Krügel, leiteten das Konzert abwechselnd und sorgten so für musikalische Vielfalt, die am Ende mit reichlich Applaus honoriert wurde.
WB 31.1.