„Viva la Musica“ – Bewegende Konzerte voller Musik und Emotion

Heinz-Hermann Grube (l.) mit dem Solo-Hornisten Thomas Janzing in der Espelkamper Thomaskirche nach dem großen sinfonischen Abschiedskonzert.

Espelkamp / Lübbecke, den 20. Mai 2025

„Ich bin doch auch Kantor.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Heinz-Hermann Grube – Kirchenmusikdirektor und Chefdirigent des Lübbecker Sinfonieorchesters – von seinen Freunden aus Espelkamp und Lübbecke.

Nach dem fulminanten Sinfoniekonzert in der Espelkamper Thomaskirche, das er soeben mit rund 50 Musikerinnen und Musikern „seines“ Orchesters geleitet hatte, drehte sich Grube vom Dirigentenpult um und wandte sich dem Publikum zu. Dieses stand direkt vor ihm und spendete begeisterten Applaus. Dann stimmte Grube den Kanon „Viva la Musica“ an – und verwandelte die mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher umfassende Zuhörerschaft innerhalb kürzester Zeit in einen riesigen Chor. Gemeinsam sangen sie den bekannten dreistimmigen Kanon „Es lebe die Musik“.

Bewegt verließ der Kantor, Dirigent und Musiker anschließend das Dirigentenpult. Einen Tag später wurde dieses Konzert noch einmal in der Lübbecker Stadthalle wiederholt – vor einer nochmals größeren Zuhörergemeinde.

Es war ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend sicher deshalb, weil Grube nun ohne stressige Probenphasen, Konzertplanungen und Auftritte mehr Zeit mit seiner Familie genießen kann – seinen (Un-)Ruhestand. Weinend vermutlich, weil ihm die musikalischen Herausforderungen und der damit verbundene positive Stress fehlen werden.

Zuvor hatte er sich bereits von seinen Mitstreitern und Freunden mit bewegenden Worten verabschiedet: „Für mich bedeutet dies sehr wahrscheinlich, dass ich mein letztes 'klassisches' Sinfoniekonzert dirigiere. Ich beabsichtige, die Leitung des Orchesters in andere Hände zu übergeben. Ich werde noch Konzerte mit jungen Solisten (‚solista‘) im September und die Neujahrskonzerte Anfang Januar 2026 leiten – und mich dann mit diesen Konzerten verabschieden.“

Wer Grubes Nachfolge antreten wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht endgültig fest. Drei Aspiranten sollen sich in der engeren Auswahl befinden.

In der Thomaskirche verabschiedeten sich auch Bärbel Brandt, Gabriele Kopp und Beate Henke vom Vorstandsteam des Volksbildungswerks Espelkamp von ihrem langjährigen Mitstreiter und musikalischen Weggefährten. Gemeinsam hatten sie über Jahrzehnte hinweg die Reihe der Frühjahrskonzerte im Neuen Theater initiiert und organisiert. Gabriele Kopp erinnerte daran, dass dieses Projekt im Herbst 1992 seinen Anfang nahm.

Gerne sei man Grubes Wunsch nachgegangen, das letzte Sinfoniekonzert mit ihm aus dieser Reihe in der Thomaskirche zu veranstalten und somit die Bühne Neues Theater verlassen habe. Er sei damit zu den Wurzeln seines Schaffens in der heimischen Region zurückgegangen, die in der Thomaskirche und der Martinskirchengemeinde als Kantor gelegt wurden, machte Bärbel Brandt deutlich.

Beate Henke (v. l.), Bärbel Brandt und Gabriele Kopp vom Volksbildungswerk Espelkamp bedankten sich beim scheidenden Kreiskantor und Chefdirigenten des Lübbecker Sinfonieorchesters.