Evangelischer Kirchenkreis Lübbecke

Seniorenlotsen

Seniorenlotsen gesucht
Kirche bildet Ehrenamtliche zu Beratern vor Ort aus



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Friederike Niemeyer
Lübbecke (fn). Die Kirchengemeinden im evangelischen Kirchenkreis Lübbecke suchen Ehrenamtliche, die sich zum Seniorenlotsen ausbilden lassen wollen. Sie sollen künftig Ansprechpartner für Senioren und ihre Familien sein, wenn es darum geht, konkrete Hilfe für ihren Alltag zu organisieren.
Der Bad Holzhausener Pfarrer Steffen Bäcker kennt die Nöte älterer Menschen aus seiner Gemeinde: Wie geht das mit der Pflegeversicherung? Was wird aus meinem Haus? Wie komme ich mit dem Rollator zum Arzt? »Seniorenlotsen sollen da Beratung und Unterstützung geben, damit es einfacher wird, länger zu Hause wohnen zu bleiben«, sagt Bäcker. Gemeinsam mit seinem Blasheimer Kollegen Friedrich Stork, der Erwachsenenbildungsbeauftragten Inga Hänel und Liane Stork vom Obernfelder Pflegeheim hat er gestern dieses neue Angebot vorgestellt, an dem auch Pfarrer Roland Mettenbrink mitgewirkt hat.
Pfarrer Stork betont, dass diese Lotsen, von denen idealerweise mindestens einer pro Gemeinde ausgebildet werden soll, natürlich nicht selbst alles wissen können. »Aber sie wissen um die Probleme und wo es Unterstützung gibt.« Denn viele Menschen wissen gar nicht, was es bereits an Hilfsangeboten gibt.
Wer Freude und Geduld im Umgang mit älteren Menschen hat, sollte sich im Büro seiner Gemeinde melden, die ihn in die Fortbildung entsendet und den Teilnahmebeitrag übernimmt. Ab November beginnen acht Abendveranstaltungen zu Themen wie Wohnen, Finanzen, Recht oder Kommunikation, die sich über ein halbes Jahr erstrecken. Danach erhalten die Seniorenlotsen ein Zertifikat, sind aber nicht alleingelassen: Etwa zweimal im Jahr trifft sich die Gruppe zum Austausch, begleitet von Liane Stork, die auch ausgebildeter Coach ist.

WB 7.7.

Seniorenlotsen bieten Orientierung
Neu: Kirchenkreis sucht Ehrenamtliche, die älteren Menschen helfen, selbstständig zu bleiben.
Schulung in Alswede beginnt im November

Von Sandra Spieker


Lübbecker Land. Wie komme ich zum Arzt? Welche Wohnformen eignen sich für mich? Wie kann ich einen Treppenlift beantragen? Benötige ich eine Patientenverfügung? All diese Fragen beschäftigen Menschen in zunehmenden Alter. Als Ansprechpartner für diese Fragen soll es demnächst sogenannte Seniorenlotsen für das Lübbecker Land geben.
Das Modell geht auf eine Idee von Pfarrer Steffen Bäcker zurück. Es ginge um die Frage, wie man ältere Menschen am besten unterstützt - sodass sie so lange wie möglich im eigenen Zuhause leben können. "Dazu brauchen sie in den Gemeinden Ansprechpartner", so Bäcker.
Menschen, die wissen, welche Angebote es gibt, bei Problemen weiterhelfen können oder Kontakte vermitteln können. "Ein solcher Ansprechpartner muss nicht für jedes Problem eine Lösung finden können, sondern wissen, an wen man sich wenden muss", erklärt Pfarrer Friedrich Stork. Ein "Scharnier" für Senioren sozusagen. Vor allem bei unangenehmen Themen sei es oft gut, wenn nicht jemand aus der eigenen Familie, sondern eine völlig unbeteiligte Person um Rat gefragt werden kann, erklärt Stork. "Das ist dann etwas ganz anderes."
Ehrenamtliche, die Interesse und Spaß am Umgang mit älteren Menschen haben, werden nun gesucht - und auch entsprechend geschult.
Die Fortbildung, finanziert von den Kirchengemeinden, dauert rund ein halbes Jahr und umfasst acht Abendveranstaltungen (jeweils mittwochs) im Gemeindehaus in Alswede. Sie beginnt im November und umfasst acht Module: Wohnen, Mobilität, Gesundheit und Pflege, Netzwerk, Internetkompetenz, Finanzen, Recht und Kommunikation. Die Inhalte sollen von verschiedenen Experten nähergebracht werden.
Auch ist geplant, dass die Seniorenlotsen von Zeit zu Zeit zusammenkommen und sich austauschen, sagt Liane Stork. Voraussichtlich ein, zweimal im Jahr. Ideal wäre es, wenn sich in jeder Kirchengemeinde ein Seniorenlotse finden würde, wünschen sich die Initiatoren.
Interessierte können sich bis zum 30. September im Gemeindebüro ihrer Gemeinde anmelden. Weitere Informationen gibt es bei der Erwachsenenbildung, Tel. (0 57 41) 2 70 03 00, oder per E-Mail unter erwachsenenbildung@kirchenkreis-luebbecke.de.


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14 - Lübbecker Land, Freitag 07. Juli 2017